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Browsing Tag: Digitalisierung

Episode 63: Aufgemerkt und hingestört

Noch nie konnten sich so viele Menschen gleichzeitig öffentlich äußern, wie jetzt zu Zeiten der sozialen Netzwerke. Aber wer gehört werden will, muss sich Aufmerksamkeit verschaffen. Und so entbrennt ein Kampf um gegenseitige Aufmerksamkeit. Aber woher kommt unser Hunger nach Aufmerksamkeit? Und wie schaffen wir es, dass andere aufmerken? Denn, so Ritas richtiger Einwand, damit andere aufmerken, müssen wir in gewisser Weise stören. Und wenn wir dann Aufmerksamkeit bekommen, ist das echte Resonanz oder nur ein Echo? Was bedeutet echte Zuwendung im Digitalen? Und dann ist ja auch noch die Sache mit der Wertschätzung. Ein komplexes Themenfeld, wie ihr seht, und deshalb haben wir uns für diese Episode kompetente Hilfe geholt: Uli Sckaer ist zu Gast. Sie ist psychologische Psychotherapeutin und arbeitet in Köln. Eine ihrer Diagnosen: Podcasten ist nicht pathologisch! Puh!

Ulis Literaturliste:

  • Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hoffmann und Campe Verlag. Hamburg. 2006
  • Bauer, Joachim: Lob der Schule. Hoffmann und Campe Verlag. Hamburg. 2007
  • Schütz, Astrid: Je selbstsicherer, desto besser? Licht und Schatten positiver Selbstbewertung. Beltz Verlag. Weinheim, Basel. 2005
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Zitat von Rita Molzberger: Kaum jemand kann, außer jetzt juristisch, sagen: An diesem Punkt ist man jetzt erwachsen."

Episode 57: Die Petrapanisierung der Gesellschaft

Erwachsen sein – was heißt das eigentlich genau? Für Nora ist das diese rechtwinklinge und graue Welt aus Momo. Und irgendwie – wer will schon erwachsen sein? Das ist doch langweilig! Rita sieht das naturgemäß anders. Sie sagt: Erwachsen sein ist auch schön. Denn erwachsen sein heißt, Freiheiten haben. Ob sie Nora am Ende überzeugen kann, dem Erwachsen sein doch noch etwas abzugewinnen?

In dieser Folge geht es um verantwortungsvolle junge Menschen, wie Greta Thunberg und erwachsene, die sich so gar nicht verantwortungsvoll benehmen – schon gar nicht dieser jungen Schwedin gegenüber. Es geht um die Unterschiede zwischen kindisch und kindlich und die Frage, ob uns digitale Geräte infantilisieren. Und natürlich kommen wir nicht an diesem wunderschönen Zitat von Erich Kästner vorbei:

„Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“

Erich Kästne

Ritas Literaturliste:

  • Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit. München 1998.
  • Kant, Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. In: Die drei Kritiken. Frankfurt/Main 1995.
  • Kant, Immanuel: Über Pädagogik. Abrufbar unter http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/kant_paedagogik_1803?p=1
  • Langeveld, Martinus: Studien zur Anthropologie des Kindes. Tübingen 1956.
  • Neiman, Susan: Warum erwachsen werden? Eine philosophische Ermutigung. Berlin: Hanser. 2015.
  • Piaget, Jean: Das Weltbild des Kindes. Schlüsseltexte, Band 1. Stuttgart 2017.

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Zitat Moritz Riesewieck: Wir sollten darüber nachdenken, was wir da eigentlich ausverkaufen, wenn so zentrale Aufgaben von Öffentlichkeit von Privatfirmen verwaltet werden, die ganz andere Werte haben.

Episode 43: Digitaler Müll und Demokratie

Der Film „The Cleaners“ zeigt die schmutzige Seite der Digitalisierung. Die beiden Autoren Florian Riesewieck und Hans Block machen darin für uns alle sichtbar, was die Unternehmen am liebsten weiter im Verborgenen hätten: Nämlich wie digitaler Müll aus den sozialen Netzwerken gefischt wird. Dazu gehören Bilder und Videos, die wir nicht sehen wollen – oder sollen. Bilder und Videos von Enthauptungen, Vergewaltigungen, live gestreamten Selbstmorden, aber auch Pornografie oder das, was dafür gehalten wird. Ein Job, den nicht etwa Algorithmen übernehmen, sondern Menschen. Sogenannte Content Moderator. Sie haben wenige Sekunden Zeit, um zu entscheiden: „Delete“ oder „ignore“ – also löschen oder ignorieren.

Die Frage ist aber nicht nur: Was macht dieser Job mit den Menschen, die in tagtäglich ausüben müssen. Die Frage ist auch: Was macht das mit uns? Was macht das mit unserer Demokratie. Wer macht die Regeln? Was heißt Zensur? Wie viel „Sauberkeit“ braucht das Netz?

Darüber sprechen wir in dieser Folge mit Hans Block und Florian Riesewieck. Den Film „The Cleaners“ könnt ihr noch bis zum 18. September 2018 in der ARD Mediathek sehen.

Ritas Literaturliste:

  • Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin 1998.
  • Pechriggl, Alice / Schober, Anna (Hrsg.): Hegemonie und die Kraft der Bilder. Klagenfurter Beiträge zur Virtuellen Kultur. Band 3. Köln 2013.
  • Riesewieck, Moritz: Digitale Drecksarbeit – Wie uns Facebook & Co. von dem Bösen erlösen. dtv 2017.
  • Sarasin, Philipp: Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765 – 1914. Frankfurt/Main 2001.
  • Sachs-Hombach, Klaus: Bilder – Sehen – Denken. Zum Verhältnis von begrifflich-philosophischen und empirisch-psychologischen Ansätzen in der bildungswissenschaftlichen Forschung. Köln 2011.
  • Thompson, Christiane / Schenk, Sabrina (Hrsg.): Zwischenwelten der Pädagogik. Paderborn 2017. [Hierin und auch andernorts v.a. die Arbeiten von Markus Rieger-Ladich und Olaf Sanders]

Der Film:

  • Block, Hans / Riesewieck, Moritz: The Cleaners. farbfilm home entertainment / Lighthouse Home Entertainment. 2018

Falls ihr Feedback direkt an Hans Block oder Moritz Riesewieck loswerden möchtet, dann schreibt an mail(at)laokoon(punkt)group

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Der Titel des Podcasts: Die Privatsphäre einer sterbenden Tulpe

Episode 31: Die Privatsphäre einer sterbenden Tulpe

Was hat eine Tulpe kurz vor dem Verblühen eigentlich mit Öffentlichkeit zu tun? Erstaunlich viel, vor allem, wenn wir eh gerade über die Spähren von Öffentlichkeit und Privatheit sprechen. Und das ist weit komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Denn in Zeiten von Smartphones, in Zeiten, in denen sich fast jeder Mensch per Foto oder Video Zugang zu einer breiten Öffentlichkeit verschaffen kann, spielt noch ein ganz anderer Faktor mit in dieses Thema rein. Nämlich die Frage danach, was gehört eigentlich veröffentlicht?

Eine Tulpe vor dem Rechner auf dem das Programm zu sehen ist, mit dem gerade diese Folge geschnitten wird

Was empfinden wir noch als privat, wenn zum Beispiel Youtuber aus ihrem Wohnzimmer senden und uns fortwährend Einblick in ihr – vermeintliches – Privatleben gewähren? Achtung, diese Folge erhält einen Rant und ein bisschen „Moralapostelscheiße“. Aber es geht auch um eine ziemlich wichtige Frage. Nämlich was überhaupt veröffentlicht gehört und wie wir im digitalen Zeitalter mit bestimmten Informationen umgehen. Explizite Sprache nicht ausgeschlossen …

In dieser Folge entsteht so viel Gehirnfutter, dass Rita und Nora am Ende selber etwas ratlos dastehen mit all den Begrifflichkeiten. Das war definitiv nicht die letzte Folge zu diesem Thema.

 

Ritas Literaturliste:

  • Becker, Michael / Schmidt, Johannes/Zintl, Reinhard: Politische Philosophie. 4. Auflage. Paderborn 2017.
  • Gehl, Jan: Leben zwischen Häusern: Konzepte für den öffentlichen Raum. Berlin 2012.
  • Geuss, Raymond: Privatheit. Eine Genealogie. Frankfurt/Main 2002.
  • Esposito, Roberto: Communitas. Ursprung und Wege der Gemeinschaft. Zürich 2004.
  • Sennett, Richard: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt/Main 1986.

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Zitat von Dr. Matthias Burchardt: Der Akteur im Feld des Internets ist nicht die Person, sondern der Avatar.

Episode 21: Digitalisierung – Friss oder stirb!

Premiere im WDDD-Podcast: Wir haben das erste Mal einen Gast. Dr. Matthias Burchardt, Philosoph an der Uni Köln. Matthias Burchardt bezeichnet sich selbst als Digitial Pioneer – er gehört zu den Menschen, die das Konstrukt Digitalisierung schon kennen, seit die ersten Pixel die weite Welt des Internets erobert haben. Als Text noch weit wichtiger war als Bilder. Zusammen mit ihm fragen wir uns: Was macht Digitalisierung mit uns als Menschen? Was bedeuten Interaktionsdesign und ständige Unterbrechung für unseren Alltag? Gibt es mehr Freiheiten oder macht uns das ständige im Netz sein zu Gefangenen von Maschinen und Algorithmen?

Links zur aktuellen Episode:

Literaturliste:

  • Anders, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen. München: Beck. 1956.
  • Arendt, Hannah: vita activa oder Vom tätigen Leben. München: Pieper. 1967.
  • Doctorov, Cory: Little Brother.
  • Doctorov, Cory: For the win.
  • Eggers, Dave: Der Circle. Köln: KiWi. 2013.
  • Elsberg, Marc: Blackout. Morgen ist es zu spät. Berlin: Blanvalet. 2012
  • Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. 9. Auflage. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 2008.
  • Graupe, Silja: Die Macht ökonomischer Bildung. Das ökonomische Menschenbild und sein Einfluss auf das Demokratieverständnis. In: Ursula Frost, Markus Rieger-Ladich (Hrsg.): Demokratie setzt aus. Gegen die sanfte Liquidation einer politischen Lebensform. Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik. Sonderheft. 2013, S. 85-112.
  • Han, Byung-Chul: Im Schwarm des Digitalen. Berlin: Matthes & Seitz. 2013.
  • Haraway, Donna: A Cyborg Manifesto. Simians, Cyborgs, and Women. The Reinvention of Nature. London: Free Association Books. 1984.
  • Hillenbrand, Tom: Drohnenland. Köln: KiWi. 2014
  • Harris, Michael John: The end of absence. Reclaiming what we’ve lost in a world of constant connection. London: Penguin. 2014.
  • Horkheimer, Max: Der Begriff der Bildung. In: Ders: Sozialphilosophische Studien. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 1972. [Orig. 1952]
  • Jungk, Robert (Hrsg.): Off Limits für das Gewissen. Briefwechsel zwischen Günther Anders und Claude Eatherly. Reinbek: Rowohlt. 1961.
  • Marinetti, Filippo: Das futuristische Manifest. In: Le Figaro. 20.02.1909.
  • Noltze: Die Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität. Hamburg: edition Körber-Stiftung. 2010.
  • Serres; Michel: Erfindet Euch neu! Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 2013.
  • Suarez, Daniel: Daemon.
  • Suarez, Daniel: Darknet.
  • Suarez, Daniel: Kill Decision.

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