Zum Thema „Lehrer:innen“ haben wir alle eine Meinung und alle irgendwie Erfahrung. Schließlich waren – dank Schulpflicht – die allerallermeisten von uns in der Schule. Aber wie sehen sie aus, die perfekten Lehrer:innen? Was sollen sie können? Was müssen sie können? Und wo und vor allem wie sollen sie das alles lernen? Denn viele angehende Lehrkräfte sehen sich auf den Schulalltag nicht richtig vorbereitet – und das liegt nicht nur an den Kindern, die sie unterrichten. Denn es gehört einfach viel mehr dazu, eine gute Lehrerin oder ein guter Lehrer zu sein.
„Ich glaube, dass alle irgendwie Ahnung von dem Thema haben und dass das Teil des Problems ist – aber auch der Lösung.“
Rita Molzberger
Zu Gast ist in dieser Folge Dr. Selma Haupt von der RWTH Aachen. Ihre Forschungsgebiete sind historische Bildung, Universitätsgeschichte und die Lehrer:innenbildung. Bei einer Umfrage unter Studierenden hat sie herausgefunden, dass viele wenig Sinn in einer theoretischen Ausbildung in den Fächern Pädagogik oder Bildungs- und Erziehungswissenschaften sehen. Gemeinsam mit Rita und Nora will sie herausfinden, was denn da überhaupt vermittelt werden kann und soll.
Vielleicht liegt es auch an den Anforderungen, die an Lehrer:innen gestellt werden: Nett sollen sie sein und „ein guter Typ“ – also im Prinzip ein Mensch, bei dem Kinder oder Schüler:innen gerne lernen. Das ist natürlich schwierig auszubilden. Vielleicht ist aber auch nur die Arbeit, die darin steckt, nicht so offensichtlich. Selma stellt jedenfalls fest, dass viele Studierende gar keine Fragen an die Pädagogik mehr haben. Zumindest nicht, was den theoretischen oder wissenschaftlichen Teil angeht. Das Gefühl, das viele Studierende haben: Eigentlich könnten sie sofort in die Praxis gehen – wofür braucht es da noch die Uni?