Wir hatten uns das Thema vorgenommen, bevor Russland die Ukraine überfallen hat. Das Thema wäre auch vorher schon eine Herausforderung gewesen. Jetzt ist es uns mit einem Mal noch näher als viele von uns dachten. Es geht darum, wer arm ist und wer reich. Wie wir Teilhabe ermöglichen können. Und wo wir anfangen müssen umzudenken in einer Welt von endlichen Ressourcen. Unseren Reichtum sehen wir grade an den Grenzen zur Ukraine. In Form von Spenden. Aber auch in Form von Hilfsbereitschaft.
Zwei Dinge vorweg: Wir haben in dieser Folge einen sehr eurozentrischen Blick auf das Thema. Das liegt zum einen daran, dass uns alle gerade die Situation in der Ukraine sehr nah ist. Zum anderen aber auch daran, dass weder Rita noch Nora Expert:innen sind, wenn es um die Folgen von Kolonialisierung und Globalisierung in anderen Teilen der Welt geht.
Nichts weist uns gerade so sehr auf das Thema Armut hin, wie Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon wieder stehen Menschen von heute auf morgen vor dem Nichts. Haben nicht mehr als zwei Rucksäcke oder Taschen und ihr nacktes Leben. Was aber anders ist als vorher: Viele von uns müssen sich vor dem Hintergrund der Konsequenzen Gedanken über ihre eigene Zukunft machen. Die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland führt schon jetzt dazu, dass die Preise steigen. Für die Einen macht sich das am Spritpreis bemerkbar. Für andere sind es die explodierenden Heizkosten. Und während Politiker fordern, man könne jetzt auch mal frieren, um zu helfen, ist das Frieren für andere schon lange Realität, auch hier in Deutschland.
Wir wollen in dieser Folge über Armutsformen sprechen. Darüber, wer besonders von Armut betroffen ist. Wer von Armut in unmittelbarer Zukunft bedroht sein wird und was verdeckte Armut ist. Welche Folgen hat Armut? Und worauf müssen wir uns als Gesellschaft in Zukunft einstellen?