Gemeinsam mit unserem Gast Stefan Schäfer schauen wir auf die Debattenkultur und auf politische Bildung. Wo und in welchen Räumen kann sie stattfinden? Wer erhält überhaupt Zugang? Und warum verlangen wir von Kindern und Jugendlichen eigentlich so viel mehr als von uns selbst? Auf diese und viele weitere Fragen schauen wir in dieser Folge gemeinsam.
Eigentlich war Ritas Eingangsfrage, wie wir eigentlich zu den Themen Überreden und Überzeugen in politischen Fragen stehen. Aber dank unseres Gastes, Dr. Stefan Schäfer von der Katholischen Hochschule in Köln, haben wir vor allem erstmal Einblick erhalten in Räume, in denen Demokratie eingeübt wird. Vornehmlich von jungen Menschen. Dabei ist vor allem eins aufgefallen: Wie große die Diskrepanz zwischen der Kinderwelt und der Erwachsenenwelt ist. Wie wenig wir selber zum Beispiel in Debatten leben, was wir Kindern gerne in Bezug auf demokratischen Streit beibringen wollen. Zeitgleich haben wir uns in Ausschnitten und auf einer Metaebene angesehen, was in der Debatte um die Besetzung des Journalisten Thilo Mischke als Moderator des Kulturmagazins „titel, themen, temperamente“ schief gelaufen ist. Und warum es so schwer ist, die (eigene) Person von (früheren) Aussagen zu trennen und aus der Debatte rauszuhalten. Welche Ängste es gibt, sich zu veröffentlichen und was das für Demokratie bedeutet, wenn es keine Räume gibt, in denen wir den Leisen zuhören.
So erreicht ihr Dr. Stefan Schäfer:
Auseinandersetzungen sind nie schön. Sie kosten Energie, sie bringen uns in Wallung und oft steckt im Streit auch eine gehörige Portion Aggression. Und trotzdem ist es wichtig, dass wir streiten – und streitbar sind. Und das geht bisweilen über das bloße Diskutieren hinaus. Wir versuchen herauszufinden, was wir brauchen, um streiten zu können.
Und dazu ziehen wir – wie immer – erstmal ein paar Schichten von der Zwiebel. Denn wenn wir streiten geht es oft nicht nur um die Sache. Es kommen viele verschiedene Ebenen zusammen. Und nicht jeder Streit lässt sich sofort beilegen. Denn ist das, was wir verhandeln, einem Prozess unterlegen. Und die darunter liegenden Probleme lösen sich eben nicht von heute auf morgen.
Irgendwie ist diskutieren unser neues großes Hobby geworden. Am liebsten zoffen wir uns in sozialen Netzwerken über Ernährungsgewohnheiten. Fleischesser, Vegetarier, Veganer – alle diskutieren übers Essen. Aber tun sie das wirklich? Oder geht es nicht eigentlich um etwas ganz anderes bei diesen Diskussionen. Rita und Nora haben sich ihre Gedanken dazu gemacht. Erste Erkenntnis: Wer leben will, muss essen. Wer isst, macht sich schuldig. Hrmpf…
Anlass für die Diskussion war übrigens ein Post von Nora auf ihrer Facebook-Seite. Wer sich die Diskussion dazu ansehen möchte, folgt diesem Link. Die Episode ist aber auch ohne diesen Hintergrund gut zu verstehen.
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