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Episode 160: ÜberBrücken

In der Netzwerktheorie wird unterschieden in starke, schwache und superschwache Verbindungen. Interessanterweise können gerade die schwachen und superschwachen Verbindungen für einen besonderen gesellschaftlichen Kit sorgen, für Zusammenhalt und Wirkmacht. Höchste Zeit also, sich mal diese schwachen Verbindungen anzusehen und warum sie durchaus wirkungsvoll sein können.

Zunächst mal gilt es aber die Bezeichnungen „stark“, „schwach“ und „superschwach“ zu analysieren, weil sie zumindest bei Nora einen etwas schrägen Eindruck hinterlassen. Wir beschäftigen uns mit Familienbeziehungen, Freundschaften und Umfeld. Warum schwache Verbindungen uns durchaus auch einen gewissen Schutz bieten. Und wie superschwache Verbindungen Wirkmacht entfalten, wenn sie sich unter einem bestimmten Thema oder Ziel versammeln.

Wir schauen aber auch auf die Löcher und Abgründe in sozialen Netzen. Auf Glaswände und Mauern und die mutwillige Zerstörung von Anknüpfungspunkten in einer Gesellschaft. Denn nur wenn wir uns auch mit den Bruchstellen beschäftigen, können wir Lösungen finden, um auch hier Verbindungen wieder herzustellen.

Ritas Literaturliste:

  • 7. Armut- und Reichtumsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. (Armut?! Das geht uns alle an!): Vgl. https://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/DE/Startseite/start.html (Datum des letzten Abrufs: 03.02.2025)
  • Allmendinger, Jutta/ Wetzel, Jan: Die Vertrauensfrage. Für eine neue Politik des Zusammenhalts. Berlin 2020.
  • Burt, Ronald S.: Structural Holes: The Social Structure of Competition. Cambridge 1992.
  • Granovetter, Mark S.: The Strength of Weak Ties. In: American Journal of Sociology, 78(6), 1973, S. 1360–1380.
  • Granovetter, Mark S.: The Strength of Weak Ties: A Network Theory Revisited. In: Sociological Theory, 1(3), 1983, S. 201–233.
  • Lin, Nan/ Cook, Karen S./ Burt, Ronald S. (Hrsg.): Social Capital: Theory and Research. New York 2001.
  • Stegbauer, Christian: Superschwache Beziehungen. In: Ders./ Häußling, Roger (Hrsg.): Handbuch Netzwerkforschung. Wiesbaden 2024.

Noras Linktipps:

  • WTF is Jule?! – 4-teilige ZDF-Dokuserie über die Fake-Aktivistin „Jule Stinkesocke“
  • Aketch Joy Winnie – instagram-Kanal mit Einblicken in das Dorfleben in Uganda, in Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
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Episodencover: Der Terror der Heiligen Familie, oder: Muss ich Weihnachten mit den Eltern feiern?

Episode 49: Der Terror der Heiligen Familie

KLEINE ANKÜNDIGUNG:

Rita Molzberger und Nora Hespers bei der Verleihung des Grimme Online Award.
Aufregendes 2018: WDDD nominiert für den GOA.

Am Dienstag, den 18.12.2018 nehmen wir unsere 50. Episode auf. Und ihr könnt dabei sein! Live im Lichtmeß-Kino in Hamburg-Altona. Tickets für die Veranstaltung gibt es auf www.sciencepodcastnight.de. Wir freuen uns riesig, dann auch endlich mal ein paar Hörer:innen kennenzulernen!

Klar, viele Menschen freuen sich auf Weihnachten. Darauf, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Aber was ist mit denen, die sich fragen: Muss ich das wirklich? Bin ich meinen Eltern gegenüber verpflichtet, Weihnachten aufzutauchen? Die Gründe dafür sind super unterschiedlich. Die einen haben keinen Bock auf Stress und Streit unterm Weihnachtsbaum. Oder kommen nicht mit allen anwesenden Familienmitgliedern klar. Aber es gibt auch die, bei denen die Familie an sich nicht in Ordnung ist. Wo Weihnachten mehr Last als Vergnügen ist. Muss ich das dann wirklich durchstehen?

Rita und Nora denken gemeinsam darüber nach, was Weihnachten eigentlich bedeutet heute. Und wie wir Familie definieren. Denn – ehrlich gesagt – schon die kleine, heilige Familie in Bethlehem war alles andere als normal. Maria bekommt als Jungfrau ein Kind von einem anderen, Josef akzeptiert das, weil das nunmal der Sohn Gottes ist, zur Geburt geht’s auf nem Esel und geboren wird in einem Stall. Klingt alles andere als normal, ehrlich gesagt.

Ritas Literaturliste:

  • Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. Wiesbaden 2007.
  • Ecarius, Jutta et al. (Hrsg.): Familie und öffentliche Erziehung. Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen. Wiesbaden 2009.
  • Koschorke, Albrecht: Die Heilige Familie und ihre Folgen. Frankfurt/Main 2000.
  • Kutsch, Angelika (Hrsg.): Weihnachten, als ich klein war. Hamburg 2007.
  • Mannhardt, Wilhelm: Die Geschichte des Weihnachtsfestes. Leipzig 2010.
  • Vosen, Klaus-Peter (Hrsg.): Krippen im Erzbistum Köln. Köln 2012.

Hier gibt es noch einen Link zum Kölner Krippenweg

Und weil wir es versprochen haben: Rezept für veganen Eierpunsch!

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Zitat Rita: "Wenn ich zu wenig Liebe bekommen habe, bringt mir das was, wenn ich einen Bungalow erbe?"

Episode 36: Die Bilanz am Ende aller Tage

Klar, wenn ein naher Angehöriger stirbt, ist da erstmal Trauer. Und natürlich gibt’s ne Menge Dinge zu regeln. Die Nummer mit dem Erben kommt – rein rechtlich gesehen – erst etwas später. Aber genau das ist der Punkt an dem Familienangehörige nicht selten anfangen zu streiten. Warum eigentlich? Geht es da wirklich nur um die Kohle? Darum, was abzukriegen, mitzunehmen oder zu behalten? Rita und Nora wollen das genauer wissen und haben sich dafür einen Gast dazugeholt: Die Psychotherapeutin Ulrike Sckaer. Was schulden Eltern ihren Kindern eigentlich nach ihrem Ableben? Was passiert da bei den Kindern. Und worum geht es wirklich, wenn ums Erbe gestritten wird? Denn häufig geht es gar nicht so sehr um die Sache, sondern eher darum, emotional zu kurz gekommen zu sein.

Rita, Nora und Uli diskutieren über den Unterschied von Hunger und Gier, über Fülle und Leere und auch über den Generationenvertrag, der heute individuell verhandelt werden muss. Das geht aber nur dann, wenn wir der Sterblichkeit ins Auge sehen. Und wenn wir die Angelegenheiten mit unseren Eltern klären, bevor sie sich selber nicht mehr dazu äußern können. Und genau das ist oft gar nicht so einfach.

Ritas Literaturliste:

  • Bourdieu, Pierre: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, Reinhard (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten. Soziale Welt, Sonderband 2. Göttingen: Nomos. 1983.
  • Brumlik, Micha: Zurückhaltung und Fügung ins Beschiedene. In: ZDF Nachtstudio (Hrsg.): Tugenden und Laster. Gradmesser der Menschlichkeit. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 2004.
  • Frost, Ursula: „Generation“. In: Dies. et al. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungswissenschaft. Pädagogik für eine Moderne im Aufbruch. Band 1. Paderborn: Schöningh. 2008.
  • Gerarts, Katharina: Familiäre Erziehung aus Kindersicht. Eine qualitative Studie unter der Berücksichtigung von Macht in der generationalen Ordnung. Wiesbaden: Springer VS. 2015.
  • Hamsun, Knut: Hunger. Übertragen ins Deutsche von J. Sandmeier und S. Angermann. München: rororo. 1959.
  • Keese, Christoph: Die Suche nach dem Mehr. Bescheidenheit und Habgier im globalen Kapitalismus. In: ZDF Nachtstudio (Hrsg.): Tugenden und Laster. Gradmesser der Menschlichkeit. A.a.O.
  • Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Grundzüge der Erziehungskunst (VL 1826). In: Winkler, Michael/ Jens Brachmann (Hrsg.): Kommentierte Studienausgabe. Texte zur Pädagogik. Band 2. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 2000.
  • Ziegler, Jean: Gier gegen Vernunft. In: ZDF Nachtstudio (Hrsg.): Tugenden und Laster. Gradmesser der Menschlichkeit. A.a.O.

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