Was ist eigentlich Glauben? Und was unterscheidet den philosophischen Glauben zum Beispiel vom religiösen Offenbarungsglauben und der Esoterik? Denn obwohl viele Menschen aus den Kirchen austreten – auf der Suche nach Orientierung durch Glauben sind sie weiterhin. Viele suchen daher Zuflucht in anderen Glaubensgemeinschaft oder Sekten. Oder ersetzen ihre verlorene Bindung durch anderes.
Wir versuchen in dieser Folge eine Abgrenzung, gehen auf die Suche nach Motiven für den Glauben an Esoterik und stellen die These auf, dass sich dem Glauben immer auch die Suche innewohnt und er sich deshalb kritisieren und befragen lassen muss.
Mit Situationen, in denen wir uns ausgeliefert fühlen, kommen viele Menschen nicht gut zurecht. Und es sind auch verdammt schwierige Situationen. Oft mit so komplexen Zusammenhängen, dass einem beim Verfolgen der einzelnen Parameter das Hirn zu verknoten droht. Genau das sind Situationen, in denen wir nach Erklärungen suchen. Oder sogar nach dem oder der Schuldigen. Irgendwer muss doch das Ganze unter Kontrolle haben. Wenn wir nur lange genug suchen, dann finden wir die Zusammenhänge. Die unsichtbare Macht, die hinter allem steckt und uns nach dem Leben trachtet. Aber warum ist das so? Warum suchen wir nach einer irgendwie gearteten höheren Macht? Und warum sind einige Menschen so anfällig dafür, eher an Verschwörungstheorien zu glauben als daran, dass eine Situation – wie zum Beispiel die Corona-Pandemie gerade – außerhalb unserer Kontrolle, also unserer Macht liegt? Warum ist es so schwer anzuerkennen, dass wir uns gerade in einem Zustand befinden, in dem wir nicht so viel Wissen – und nur ganz vage Aussagen über die Entwicklungen treffen können?
Mit dieser Situation haben wohl die wenigsten von uns gerechnet: Ein neuartiges Virus legt gerade unser Leben lahm. Zumindest das, was wir bislang gewohnt waren. Mit weitreichenden Folgen, die wir zu großen Teilen noch nicht absehen können. Wir – und das schließt Rita und Nora mit ein – befinden uns hier in Deutschland gerade erst am Anfang. Und deshalb können wir noch gar nicht so richtig viel sagen zu dem, was passiert. Trotzdem wollen wir uns die Zeit nehmen, zumindest das mal zu reflektieren, was wir zur Zeit beobachten können. Und gemeinsam mit- und nachdenken über das, was gerade passiert. Was diese Corona-Pandemie mit uns macht – im Kleinen wie im Großen. Und wie wir gerade auch Gesellschaft neu verhandeln.
Für die 50. Ausgabe unseres „Was denkst du denn?“ Podcast haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht. OK, es war Zufall. Aber dennoch: Wir waren zu Gast bei der Science Podcast Night in Hamburg – und das erste Mal live vor Publikum!
Thema: „Watt soll dä Quatsch?! – Wie wissenschaftlich ist reden über Philosophie?“ – immerhin werden wir mit unseren Themen in die Kategorie „Wissenschaft“ einsortiert. Und an Rita als studierte und dozierende Philosophin werden bestimmte Ansprüche in der Vermittlung gestellt. Nach 49 Episoden also eine gute Gelegenheit mal auf das zurückzublicken, was wir da bis jetzt gemacht haben.
Am Ende ist es aber vielleicht auch gar nicht so wichtig, ob wir da dem wissenschaftlichen Anspruch genüge tun oder nicht. Wir reden. Miteinander. Über die großen – und kleinen – Fragen, die viele von uns ans Leben haben. Wir zitieren Philosophinnen und Philosophen, Vor- und Nachdenker:innen, tauschen eigene Gedanken aus, gelangen zu neuen Erkenntnissen und Perspektiven und, das ist auch nicht ganz unwichtig, haben gemeinsam Spaß an dieser Gehirngymnastik. Denn Denken ist auch eine Art von Praxis, eine Übung, die wir im Gespräch gemeinsam durchführen können. Und das ist vielleicht das Schönste daran. Das Gemeinsame.
Euch an dieser Stelle ein großes Dankeschön, dass ihr uns schon so viele Folgen lang begleitet. Danke für euer Feedback, eure Themenvorschläge – und eure Großzügigkeit.
Und weil wir so oft gehört haben, dass wir die Gespräche führen, die so viele von euch vermissen, hier ein kleines Geschenk für euch. Ein Gutschein. Für ein intensives Gespräch mit Menschen, die euch nahe stehen. Mit denen ihr euch austauschen wollt. Zum Beispiel über ein bestimmtes Thema. Vielleicht können wir ja so noch ein paar mehr Gespräche in die Welt bringen.