Liebe Was-denkst-du-denn?-Community, liebe Menschen, die durch den Podcast-Entdecker Newsletter des BR hier auf der Seite gelandet sind.
Jetzt ist sie endlich da! Die frische Folge „Was denkst du denn?“.
Rita wollte mal wieder ganz strukturiert und vorbereitet über ein Thema sprechen und hat sich deshalb das Thema „Macht“ gewünscht. Ein Fass(t) ohne Boden! Deshalb versuchen wir uns in dieser Folge erst mal einen Arbeitsbegriff von „Macht“ zurechtzulegen – um ihn dann in Folge zwei gnadenlos zu dekonstruieren. Oder so.
Worin liegt eigentlich Macht? Wer übt sie aus und wem gegenüber? In diesen beiden Fragen liegen schon zwei von sehr vielen möglichen Antworten. Macht hat etwas mit Beziehungen zu tun. Aber auch mit Diskurs. Und natürlich spielen auch menschengemachte Strukturen eine Rolle. Wir haben macht strukturell auf eine bestimmte Weise eingerichtet – und könnten sie – theoretisch – jederzeit auch wieder anders einrichten.
Vorheriger Post Stand 25. Januar 2024
Das ist jetzt irgendwie doof gelaufen, ne, ausgerechnet dann keine frische Folge am Start zu haben, wenn so viele Menschen neu auf die Seite kommen. Aber: Keine Sorge, es gibt neue Folgen und es geht – natürlich – weiter. Nämlich am 9. Februar. Im Januar haben uns leider diverse Viren und Bakterien ein Bein gestellt. Die gute Nachricht: Auch unsere „alten“ Folgen bleiben aktuell. Versprochen.
Also schaut doch gerne mal hier vorbei – alles Folgen, die trotz älteren Datums immer noch gut zur aktuellen Situation passen
Also, herzlich willkommen an alle Neuen und bis ganz bald hier oder im Podcatcher eurer Wahl!
Nora und Rita
Was ist eigentlich Glauben? Und was unterscheidet den philosophischen Glauben zum Beispiel vom religiösen Offenbarungsglauben und der Esoterik? Denn obwohl viele Menschen aus den Kirchen austreten – auf der Suche nach Orientierung durch Glauben sind sie weiterhin. Viele suchen daher Zuflucht in anderen Glaubensgemeinschaft oder Sekten. Oder ersetzen ihre verlorene Bindung durch anderes.
Wir versuchen in dieser Folge eine Abgrenzung, gehen auf die Suche nach Motiven für den Glauben an Esoterik und stellen die These auf, dass sich dem Glauben immer auch die Suche innewohnt und er sich deshalb kritisieren und befragen lassen muss.
Eva von Redecker hat ein Buch über Bleibefreiheit geschrieben. Rita hat es gelesen und deshalb diskutieren wir über den Freiheitsbegriff aus der Perspektive des Bleibens. Im realen Leben, aber auch in solzialen Netzwerken. Wo wollen wir bleiben. Wo können wir bleiben?
Die Fragen nach der Bleibefreiheit sind auf vielen Ebenen drängend. Denn unsere Freiheiten haben Grenzen, die wir nicht einfach verschieben können. Wir haben zum Beispiel aufgrund unserer physiologischen Beschaffenheit nicht die Freiheit, einfach auf den Mond auszuwandern. Oder als Menschen da zu leben, wo es zu heiß oder zu kalt für uns ist. Vor dem Hintergrund stellt sich auch in der aktuellen Debatte um das Weltklima die Frage: Wo können wir noch bleiben?
Aber auch im Digitalen erleben wir eine Art Klimawandel. Hier stellt sich genauso die Frage danach, wo wir bleiben wollen oder können. Und wie wir unsere Welt im Digitalen gestalten möchten, damit möglichst viele bleiben können.
Da haben wir seit so vielen Jahren einen Philosophie-Podcast und das naheliegendste Thema haben wir links liegen lassen. In dieser Folge geht’s ums Hören. Und weil das ein weites Feld ist, lassen wir uns vom Gespräch treiben, hören uns mal mehr und mal weniger gut zu, sind stets bemüht verlieren aber nie die Lust am Scheitern.
Denn natürlich scheitern Nora und Rita regelmäßig selbst am Zuhören oder auch auf den Punkt kommen. Was also tun, wenn zuhören schwer fällt? Und wie hören wir eigentlich in uns rein, wenn da eigentlich gar kein Ton ist? Und können wir unseren Ohren in einer Welt voller KI-generierten Stimmen überhaupt trauen – konnten wir das je? All diesen Fragen gehen wir in dieser Folge nach.
Die Songs:
Ehrlich gesagt: Am Rande ihrer Kräfte waren viele Menschen schon vor der Corona-Pandemie. Währenddessen ist es für viele kein bisschen besser geworden, sondern eher schlimmer. Vor allem für Menschen in den Bereichen Care, Pflege und Erziehung.
Inzwischen sind wir wieder zurück in einer vermeintlichen Normalität. Und die Erschöpfungsursachen durch die Pandemie? Sind kein Thema mehr. Wir halten uns an greifbarere Erklärungen. Eine davon ist die Arbeitsbelastung. Und interessanterweise ist Erschöpfung im Kontext von Arbeit ja eher positiv konnotiert. Was machen wir also mit dem Erschöpfungsbegriff der Gegenwart?
Tendenz zum Anhedonismus – das klingt irgendwie ziemlich nach Spaßbremse. Da stellt sich natürlich die Frage: Bei welchem Spaß bremst man denn da? Denn Hedonismus hat in unserer Gesellschaft nicht den besten Ruf. Gut, dass die Philosophin Rita Molzberger da die Begrifflichkeiten mal grade rückt.
Anhedonismus hat nicht nur eine philosophische, sondern auch eine psychologische Dimension. In der geht es nicht darum, an bestimmten Sachen keinen Spaß zu haben, sondern ganz grundsätzlich eine tiefe, innere Freudlosigkeit zu erleben. Eine Dimension, für die weder Rita noch Nora Expertinnen sind. Die in diesem Sinne aber wichtige Hinweise auf die psychische Verfasstheit eines Menschen geben kann. Wir wollen uns in dieser Folge mit der philosophischen Dimension von Hedonismus beschäftigen. Und der Frage: Was ist in diesem Sinne eigentlich Anhedonismus? Und warum hat der Hedonismus heute – anders als in verschiedenen Denkschulen der griechischen Philosophie der Antike – einen so schlechten Ruf?
Für alle mit Spotify-Account haben wir hier unsere Playlist zur Folge.
Jedes Leben ist beständig im Wandel, ob wir das jetzt wollen oder nicht. An manchen Stellen erleben wir aber auch Bruchlinien. Manches davon sieht nur von außen aus wie ein plötzliches Ereignis. Manches davon tritt plötzlich in unser Leben und reißt Stücke heraus. Und manchmal wünschen wir uns, ein Bruch sorgt möge dafür sorgen, dass wir rauskommen aus unserem Alltagstrott, dass wir uns nochmal völlig neu erfinden können. Von all diesen Brüchen und Wandlungen handelt diese Podcastfolge.
Wo habt ihr in eurem Leben Brüche und Wandlugen erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Welche Brüche habt ihr selbst herbeigeführt und wo hat euch das Leben herausgefordert?
„Seit Jahrtausenden ist der Grundriß der menschlichen Existenz geprägt gewesen durch die in Arbeit, Kampf, Liebe, Spiel und Tod sich meldende Endlichkeit.“ (Fink 1989: 46)
„Die Phänomenologie einer gebrochenen Erfahrung gruppiert sich um zwei Leitmotive, die sich als Pathos und Diastase bezeichnen lassen. Das alte Wort Pathos verweist auf Widerfahrnisse, die uns zustoßen, uns zuvorkommen, uns anrühren und verletzen, keine Grundschicht also, sondern ein Geschehen, in das wir wohl oder übel und auf immer verwickelt sind. Das seltenere Wort Diastase bezeichnet die Gestaltungskraft der Erfahrung, die etwas oder jemanden entstehen läßt, indem sie auseinandertritt, sich zerteilt, zerspringt. (…) Die beiden Leitmotive widersetzen sich aber nicht nur der Annahme einer letztlich fugenlosen Ordnung, sie stehen auch im Gegensatz zu bestimmten Binsenweisheiten der modernen Philosophie.“ (Waldenfels 2002: 9) [„Binsenweisheiten“ hier: Autonomie des Subjekts und Vernunftdenken in Gestalt der Synthesis allein, RM]
Können wir das Leben üben? Eine vermeintlich simple Frage, auf die sicher viele eine spontane Antwort haben. Und über die man trotzdem unglaublich lange sprechen kann. Denn natürlich hängt die Antwort auch davon ab, was wir denn eigentlich unter Leben verstehen. Welche Ziele wir haben. Und woran wir zum Beispiel ein gelingendes Leben festmachen. Wobei: Wann gelingt denn Leben eigentlich? Ihr merkt schon, das wird wieder eine wilde Gedankenreise in der „Was denkst du denn“-Denkschule.
Es gibt diese Momente im Leben, da stehen wir fassungslos vor’m Weltgeschehen und denken: Werden wir Menschen es denn nie lernen? Warum müssen wir die selben Fehler immer und immer wieder machen? Aber bevor wir vollends in Verzweiflung stürzen, schauen wir uns lieber das Phänomen der Wiederholung mal genauer an.
Denn Wiederholung in Form von Routinen und Tradition ist nicht per se gut oder schlecht. So kann Wiederholung uns das Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit geben. Routinen schaffen eine stabile Basis für Entwicklungen und helfen uns, bei Entscheidungen nicht immer wieder bei Null anfangen zu müssen. Auf der anderen Seite kann Wiederholung auch extrem nerven und einengen. Die alles entscheidende Frage dazu stellt – guess who – richtig: Nietzsche.
Während dieser Pandemie kristallisiert sich so deutlich wie selten heraus, wie wichtig die Kontexte sind, in denen wir sprechen. Wie schnell Sprache und Denken auf Nebengleise geraten. Und wie sich Machtverhältnisse verteilen, aber eben auch verändern. Das alles löst etwas aus. Es geht um die Suche nach Bedeutung, nach Anerkennung und Publikum. Es geht um Macht und Machtverlust. Und das alles wird im Rahmen der Kontexte verhandelt, die das Gesagte in die eine oder andere Richtung lenken.
Wir alle kennen die Situation zu gut: Wir können durchaus valide Punkte finden an dem, was unser Gegenüber sagt. Aber mit den Schlüssen, die daraus gezogen werden, fremdeln wir. Plötzlich sehen wir uns einer Person gegenüber, die in einer Parallelwelt zu leben scheint. Wie kommt das? In dieser Folge geht es um Text und Kontext. Darüber wer spricht und wer wo Gehör findet. Und was das mit dem Wunsch nach Macht und Anerkennung zu tun hat.