... oder: Nicht handeln ist auch keine Lösung

Die erste Philosophin, mit der Nora in Berührung gekommen ist, war Hannah Arendt. Ihre Bücher hat sie bisher allerdings nicht gelesen, aber einige ihrer Gespräche hat sie inzwischen gehört und gesehen. Rita als Philosophin hat sich hingegen eingehender mit Hannah Arendt beschäftigt – und auch mit der Kritik an der politischen Denkerin, die gar nicht Philosophin genannt werden wollte.

In dieser Podcastfolge stellt Rita vor allem die Art vor, wie Hannah Arendt gedacht hat. Wir beschäftigen uns mit ihren Thesen zur Arbeit, ihrem Leben, aber auch ihrer Art der Gesprächsführung und Äußerung. Denn Hannah Arendt hat sich vor allem als politische Denkerin verstanden, die sich mit dem Leben der Menschen beschäftigt, mit ihrem Alltag. Auch wenn ihr genau das von ihren Kritiker:innen immer abgesprochen wurde. Wir blicken auf die Kritik an Hannah Arendt zum Eichmann-Prozess und ihrer Theorie der „Banalität des Bösen“, auf die Beweggründe, sich mit der vita activa des Menschen zu beschäftigen, also dem tätigem Leben und ihre Art, nicht nur zu denken, sondern auch zu urteilen.

Ritas Literaturliste:

  • Kritische Gesamtausgabe der Werke Hannah Arendts: https://www.arendteditionprojekt.de/ (Datum des letzten Abrufs: 23.06.2021)
  • Benhabib, Seyla: Hannah Arendt – Die melancholische Denkerin der Moderne. Erweiterte Ausgabe. Frankfurt/Main 2006.
  • Breier, Karl-Heinz: Hannah Arendt zur Einführung. Hamburg 2011.
  • Jaeggi, Rahel: Wie weiter mit … Hannah Arendt. Hrsg. von: Hamburger Institut für Sozialforschung. Hamburg 2016.
  • Krimstein, Ken: Die drei Leben der Hannah Arendt. Graphic Novel, übersetzt von Hanns Zischler. München 2018.
  • Schilling, Johannes/Klus, Sebastian: Soziale Arbeit. Geschichte – Theorie – Profession. 7. Auflage. München 2018, S. 103
  • Straßenberger, Grit: Hannah Arendt zur Einführung. Hamburg 2020.

Noras Linkliste:

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4 COMMENTS

  1. Marco | 3rd Jul 21

    Liebe Nora, liebe Rita,

    herzlichen Dank für diese tolle Episode zu einer mich sehr interessierenden Denkerin, mit der ich mich viel zu wenig beschäftigt habe. Auch ich gehöre zu den vielen Menschen, die das „Gaus-Interview“ auf youtube gesehen haben; darüber hinaus interessierte mich (ursprünglich) vor meinem juristischen Hintergrund zunächst ihre Berichterstattung über den Eichmann-Prozess.

    Diesen Kommentar möchte ich nutzen für eine Anmerkung und eine Frage:

    Vielleicht zunächst die Anmerkung: Als weitere (kleinst mögliche) Annäherungsform an die Denkerin Hannah Arendt finde ich den Film von Magarethe von Trotta „Hannah Arendt. Ihr Denken veränderte die Welt“ wirklich nicht schlecht und daher erwähnenswert.

    Nun zu meiner Frage: Ich knüpfe an, an ein Zitat aus jenem Gaus-Interview. Da sagt sie im Kontext ihrer Positionierung als „Nicht-Philosophin“, dass sie all die Aussagen über sich selbst unter der Einschränkung trifft, das niemand sich selbst kenne, niemand sich selbst in die Karten schauen könne. Auf der einen Seite leuchtet mir das intuitiv ein (man kann sich selbst, sein Inneres eben nicht vor sich „auf dem Labortisch“ ausbreiten und untersuchen). Andererseits erlebe ich immer wieder, dass Selbstreflexion und Selbstbetrachtung (teilwesie zu recht, teilweise nach meinem Geschmack leicht esoterisch angeschwurbelt) sehr in den Mittelpunkt gestellt werden. Wie verhalten sich diese beiden Perspektiven zu der paraphrasierten Aussage? Und an welche philosophischen Traditionen knüpft Hannah Arendt mit dieser Aussage an? Kann man das „irgendwohin“ fest verorten? (Fragen eines philosophischen Laien!!)

    Besten Dank und herzliche Grüße
    Marco

    • nora@wddd | 3rd Jul 21

      Hallo Marco,

      danke für deine Rückmeldung. Über das Ich oder das Selbst haben wir ja im Podcast auch schon öfter gesprochen. Nicht explizit im Zusammenhang mit Hannah Arendt, aber die Tatsache, dass wir uns selbst nicht transparent sind, kommt immer wieder mal zur Sprache. Ganz explizit haben wir darüber gesprochen in unserer Folge mit Fatih Çevikkollu („Du bist nicht, was du denkst„) und in der Folge über Treue („Wer sagt da ich beim Treueschwur?“). Vielleicht hilft dir das schon weiter?

      Herzliche Grüße

      Nora vom WDDD Podcast

      • Marco | 3rd Jul 21

        Hallo Nora,

        ja, ich hatte das im Hinterkopf, dass das immer mal wieder Thema war; konnte aber nicht erinnern, ob es dazu sogar schon eine Episode gab (Schande über mich 😉 ). Vielen Dank für die Hinweise; werde da auf jeden Fall nochmal nachhören.

        Viele Grüße
        Marco

  2. Episode 147: Prächtig mächtig – Was denkst du denn | 4th Feb 24

    […] Hannah Arendt oder: Nichthandeln ist auch keine Lösung […]

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