... oder warum 2023 das Neinhorn unter den Jahren ist

Zum Jahreswechsel 2023 hatte Nora plötzlich ganz viele „Dieses Jahr sage ich nein“-Posts in ihrem LinkedIn Feed. Und wie soll es anders sein, regte sich Widerspruch. Wenn wir zu etwas Nein sagen, dann müssen wir auch Ja sagen zu etwas. Aber wozu? Welcher Entwurf steht dahinter? Und was, wenn ein individuelles Nein an einem überfordernden System gar nichts ändert, sondern nur Verantwortung verlagert. Ein Gespräch über das Ja und das Nein und das Unseretwegen.

So viel Sekunden hat mein Tag nicht, wie ich bräuchte, um mein Nein zu sagen, meine Neine.

Peter Licht in Räume räumen

Ritas Literaturliste:

  • Adorno, Theodor W.: Negative Dialektik. Frankfurt/Main 2000.
  • Bieri, Peter: Wie wollen wir leben? T. Pölten, Salzburg, Wien 2013.
  • Cramer, Konrad: Philosophie um 1900. In: Mölk, Ulrich (Hrsg.): Europäische Jahrhundertwende: Wissenschaften, Literatur und Kunst um 1900. Göttingen. 1999. Gekürzte Fassung abrufbar unter: https://www.information-philosophie.de/?a=1&t=9245&n=2&y=2&c=99 (Datum des letzten Abrufs: 28.01.2023)
  • Kast, Verena: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Eine philosophische Interpretation. Würzburg 2019.
  • Neiman, Susan: Warum erwachsen werden? Eine philosophische Ermutigung. Berlin 2015.
  • Nida-Rümelin, Julian / Heilinger, Jan-Christoph (Hrsg.): Moral, Wissenschaft und Wahrheit. Berlin 2016.
  • Peter Licht: Räume räumen. In: Ders.: Melancholie und Gesellschaft. 2008.
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2 COMMENTS

  1. Matti | 4th Feb 23

    Ich soll so fett sein, wie ich will. Da hat niemand drauf zu schauen. Lieber sollte auf die Lebensmittel- und Modeindustrie geschaut werden. Die tun uns nämlich tatsächlich schlecht, unabhängig davon wie viel Kg wir wiegen. Und von Übergewichtig zu sprechen ist normativ diskriminierend.
    Dieses Individualisieren bringt uns das Verderben.

    • nora@wddd | 5th Feb 23

      Lieber Mathieas,
      danke für deinen Hinweis. Du hast recht, wir hätten da von Mehrgewichtig sprechen sollen. Daran haben wir nicht gedacht. Das tut uns leid. Es war nicht unsere Absicht, diskriminierende Sprache zu nutzen. Aber an der Stelle haben wir definitiv nicht aufgepasst. Und klar trägt auch die Lebensmittelindustrie zu gesundheitlichen Problemen bei und die Modeindustrie zu normativen Körperbildern, die nicht der Realität entsprechen. Das hätte in dem Podcast bzw. bei dem Thema aber zu weit geführt. Aber ja, es ist eine interessante und beachtenswerte Balance zwischen Individualisierung und Kollektivierung. Auch Individuen sind ja immer Teil des Kollektivs (Systems) und es gibt da eine Wechselwirkung.
      Vielen Dank auf jeden Fall nochmal für diesen Denkanstoß.
      Herzlichst, Nora vom WDDD-Podcast

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