Episode 111: Zappeln im Netz der Sprache

„Sprache schafft Realität“ – ein viel bemühter Satz. Aber stimmt er auch? Denn eigentlich bildet Sprache zunächst eher Wahrnehmung ab. Wir formulieren mit ihr auch eine Realität, die wir uns wünschen. Wir entwerfen uns mit ihr. Aber damit daraus Konsens wird, eine allgemeingültige oder zumindest mehrheitsgültige Realität, muss einiges mehr passieren.

Und dann ist da ja auch noch der Umstand, dass wir nicht nur sprechend kommunizieren. Sondern auch in Gesten zum Beispiel. Oder in Räumen. Und dass nicht nur das Codieren zum Akt der Kommunikation gehört, sondern auch das de-codieren. Das heißt: Wir müssen auf vielfältige Arten lesen können – und das können wir – um zu verstehen. Aber wie immer sind all diese Prozesse störanfällig – und spätestens da fängt dann das Zappeln an.

Ritas Literaturliste:

  • Das Ende des „linguistic turn“? Stellungnahmen von Wolfgang Barz, Thomas Grundmann, Albert Newen und Christian Nimtz. In: Information Philosophie 1/2017. Abrufbar unter: https://philosophie.uni-koeln.de/sites/cssip/Publikationen/DasEndedeslingusticturn.pdf (Datum des letzten Abrufs: 16.04.2021)
  • Endler, Rebekka: Das Patriarchat der Dinge. Warum die Welt Frauen nicht passt. Köln 2021.
  • Funke, Joachim: Sprache und Denken: Einerlei oder Zweierlei? Einige Überlegungen aus Sicht der Psychologie. Interdisziplinäres Forum – Ringvorlesung Wintersemester 1999/2000 „Sprache und Denken“. Gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Universität Heidelberg. Vortrag gehalten am 18.11.1999. Abrufbar unter: https://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/mitarb/jf/Funke1999Sprache&Denken.pdf (Datum des letzten Abrufs: 17.04.2021)
  • Hülsse, Rainer: Sprache ist mehr als Argumentation. Zur wirklichkeitskonstituierenden Rolle von Metaphern. In: Zeitschrift für Internationale Beziehungen. 10. Jahrgang, Heft 2/2003. S. 211-246.
  • Koller, Hans-Christoph: „Alles Verstehen ist daher immer zugleich ein Nicht-Verstehen“. Wilhelm von Humboldts Beitrag zur Hermeneutik und seine Bedeutung für eine Theorie interkultureller Bildung. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 6/2003, S. 515–531.
  • Gümüşay, Kübra: Sprache und Sein. Wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Berlin 2020.
  • Nietzsche, Friedrich: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn. KSA Band 3. München, Berlin, New York 1999.
  • Wittgenstein, Ludwig: Tractatus logico-philosophicus. Werkausgabe, Band 1. Frankfurt/Main 1984. [Orig. 1921]
  • Danger Dan: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt. 2021. Abrufbar unter https://youtu.be/Y-B0lXnierw (Datum des letzten Abrufs 18.04.2021) ZDF Magazin Royale, Talk Igor Levit und Danger Dan: Wer oder was ist von der Kunstfreiheit gedeckt? https://youtu.be/8FXQOVnp8lk (Datum des letzten Abrufs 17.04.2021)

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Episode 110: Empathie im Dreieck – Teil 2

Die Fähigkeit uns in andere hineinzuversetzen, mitzufühlen und mitzuerleben ist zunächst mal nur eine Fähigkeit. Sie ist weder gut noch schlecht. Das wird sie erst durch unser handeln – oder nicht handeln. Manchmal ist Empathie aber sogar hinderlich. Und es kann sogar übergriffig sein, sich in andere hineinzudenken.

In dieser zweiten Folge zum Thema „Empathie“ wollen wir den Dingen auf den Grund gehen, die zu Störungen führen. Und zwar erstmal im Alltäglichen. Dafür müssen wir Empathie noch nicht einmal missbrauchen, etwa um unser gegenüber zu manipulieren. Es geht darum, einen Umgang mit unserer Empathie zu lernen. Denn es gibt auch ein zu viel an Empathie, das uns selbst überfordern kann. Es ist also eine Frage der Dosis – und die ist sehr individuell.

Ritas Literaturliste:

  • Breithaupt, Fritz: Die dunklen Seiten der Empathie. Berlin 2017.
  • Breithaupt, Fritz: Kulturen der Empathie. Frankfurt/Main 2009.
  • Breyer, Thiemo: Grenzen der Empathie. Philosophische, psychologische und anthropologische Perspektiven. Paderborn 2013.
  • Bode, Sabine: Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. Klett-Cotta 2004.
  • Müller-Münch, Ingrid: Die verprügelte Generation – Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen. Klett-Cotta 2012.
  • Landauer, Gustav: Von der tierischen Grundlage. In: Die Weltbühne, Bd. 2, Nr. 27. Berlin 04.07.1918, S. 3-9
  • Misselhorn, Catrin: Künstliche Intelligenz und Empathie. Vom Leben mit Emotionserkennung, Sexrobotern & Co. Ditzingen 2021.

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Episode 109: Empathie im Dreieck I

Was ist eigentlich Empathie? Also philosophisch gesehen. Was gehört dazu, welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit wir von Empathie sprechen. Und ist Empathie nur gut? Oder kann Empathie auch schlecht sein? In dieser ersten Folge zur Empathie legen wir die Grundlagen einer philosophischen Annäherung an das Thema. Achtung: Gefahr der Spiegelneuronenverzappelung!

Empathie ist schon eine sehr besondere Fähigkeit. Und sie ist ganz schön komplex. Aber nicht nur Menschen sind fähig, empathisch zu handeln. Auch bei Tieren wird empathisches Verhalten beobachtet. Und wie sieht es eigentlich mit Maschinen aus? Oder mit Dingen? Das Spannendste ist aber vielleicht, dass wir sofort versucht sind, Empathie auch moralisch zu werten. Also „wir“ meint in dem Fall Nora, weil Rita das Spielchen natürlich längst durchschaut hat. Außerdem bekommt ihr in dieser Folge schon die ersten Hinweise darauf, worüber wir dann in Teil zwei zur Empathie sprechen werden: The dark side of the moon sozusagen. Aber – öhm – war da nicht was mit Hell-Dunkel-Metaphern?! Damn it.

Ritas Literaturliste:

  • Benz-Schwarzburg, Judith: Sind wir auf den Hund gekommen und haben das Schwein vergessen? In Sublin/mes. Philosophieren von unten 6, 2016, S. 63-73.
  • Breithaupt, Fritz: Kulturen der Empathie. Frankfurt/Main 2009.
  • Breyer, Thiemo: Grenzen der Empathie. Philosophische, psychologische und anthropologische Perspektiven. Paderborn 2013.
  • de Waal, Frans: Das Prinzip Empathie: Was wir von der Natur für eine bessere Gesellschaft lernen können. München 2011.
  • Hofmann, Kerstin: In Geschichten verstrickt … Menschen, Dinge, Identitäten. In: Boschung, Dietrich/ Kreuz, Patric A./ Kienlin, Tobias: (Hrsg.): Biography of Objects. Aspekte eines kulturhistorischen Konzepts. Morphomata 31. München 2015, S. 87-123 (hier v.a.: Kap. 3.2)
  • Landauer, Gustav: Von der tierischen Grundlage. In: Die Weltbühne, Bd. 2, Nr. 27. Berlin 04.07.1918, S. 3-9
  • Misselhorn, Catrin: Künstliche Intelligenz und Empathie. Vom Leben mit Emotionserkennung, Sexrobotern & Co. Ditzingen 2021.
  • Schapp, Wilhelm: In Geschichten verstrickt. Zum Sein von Mensch und Ding. 5. Aufl. Frankfurt/Main 2012 [Orig. 1953]

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Episode 108: Verantwortung kost teuer!

Zwei Künstler:innen – Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah – sprechen in einem insta-Live über Nazierbe und prägen dabei den Begriff „Mensch mit Nazihintergrund“. Sie erzwingen damit einen Perspektivwechsel und verweisen auf eine Verantwortung handelnder Personen, wenn es um die Familiengeschichte im NS geht. Ein spannender Aspekt, diese Verantwortung. Denn es stellt sich natürlich auch die Frage: Was verantworten wir da eigentlich, vor wem, warum? Und können Tiere das eigentlich auch, sich verantworten?

Und überhaupt, warum wiegt Verantwortung so schwer? Und warum entlohnen wir diejenigen, die bestimmte Verantwortungen tragen, so fürstlich? Wir landen nicht nur beim Patriarchat und dem Oikos, sondern auch bei den alten Römern, in einer „Life of Brian“-Schleife – und in Sekunden der Sprachlosigkeit. Denn Rita hat, was die Verantwortungsfrage angeht, einen regelrechten Plottwist mitgebracht!

Ritas Literaturliste:

  • Apel, Karl-Otto: Diskurs und Verantwortung. Das Problem des Übergangs zur postmodernen Moral. Frankfurt/Main 1990.
  • Birnbacher, Dieter: Verantwortung für zukünftige Generationen. Stuttgart 1988.
  • Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung. 3 Bände. Frankfurt/Main 1980. [1938-1947]
  • Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt/Main 1984. [1979]
  • Jonas, Hans: Dem bösen Ende näher. Gespräche über das Verhältnis des Menschen zur Natur. Frankfurt/Main 1993, S. 57
  • Weber, Max: Politik als Beruf. Stuttgart 1992. [1919]
  • Weischedel, Wolfgang: Das Wesen der Verantwortung. Ein Versuch. Frankfurt/Main 1974.
  • Wetz, Franz Josef: Hans Jonas. Eine Einführung. Wiesbaden 1994.

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Episode 107: Poligogik, Pädatik

Beim Begriff „Erwachsenenerziehung“ schüttelt es Rita. Aber genau dieses Wort hat Nora dazu gebracht, sich zu fragen, wie viel Pädagogik eigentlich in der Politik steckt. Und was das mit Demokratie und dem Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zum Staat und seinen Organen macht.

Die Beobachtung, die dahinter steckt: Die Entscheidungsträger:innen der Politik in Deutschland, sind vor allem männlich und gar nicht mal so jung. Ihr Führungsstil erinnert eher an eine autoritäre Pädagogik, so wie sie vielleicht die Elterngeneration noch erlebt hat. Was nicht gleichbedeutend ist mit einem an sich autoritären Staat. Es geht um den politischen Führungsstil. Die pädagogischen Konzepte um uns herum haben sich aber stark verändert. Treffen hier vielleicht Welten aufeinander? Und erzeugt ausgerechnet das so viel Reibung? Damit es nicht im Gefühligen bleibt hat Rita sich wie immer gut eingelesen. Denn das Phänomen rund um Macht, politische Führungsstile und Pädagogik hat auch schon andere kluge Köpfe beschäftigt.

Ritas Literaturliste:

  • Binder, Ulrich: Die Pädagogisierung des Rechts. In: Zeitschrift für Pädagogik. 60. Jahrgang 2014, Heft 3, S. 409-428.
  • Bröckling, Ulrich: Gute Hirten führen sanft. Über Mediation. In: Mittelweg 36, 2015, S. 171-186.
  • Foucault, Michel: Geschichte der Gouvernementalität I. Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Frankfurt/Main. 2004. [1978]
  • Lessenich, Stephan: Der Sozialstaat als Erziehungsagentur. Aus Politik und Zeitgeschichte 49 – 50, 2012, S. 55 – 61. Abrufbar unter https://www.bpb.de/apuz/150630/der-sozialstaat-als-erziehungsagentur (Datum des letzten Abrufs: 20.02.2021)
  • Mouffe, Chantal: Das demokratische Paradox. Übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Oliver Marchart. Wien, Berlin 2018.
  • Pfaller, Robert: Erwachsenensprache. Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur. Frankfurt/Main 2017.

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Episode 106: Milchmädchen und Freunde

Wir leisten Beziehungsarbeit, investieren in Freundschaften, machen Abstriche für Partner:innen, und am Ende des Tage fragen wir uns, ob sich das alles gelohnt hat. Wenn wir über Beziehungen sprechen, nutzen wir häufig ökonomisches Vokabular. Warum eigentlich?

Was kostet es eigentlich, so einen Podcast zu machen? Was investieren Rita und Nora in dieses Projekt? Ganz ehrlich: So richtig lässt sich das nicht beziffern, selbst dann, wenn wir versuchen würden, all das, was in diesem Podcast steckt, zu quantifizieren. Und trotzdem können wir uns auch nicht so ganz lösen von ökonomischen Bezügen und Beziehungen. Überhaupt ist uns das Vokabular der Ökonomie so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir es auch da nutzen, wo uns eigentliche andere Werte wichtiger sein sollten – und vielleicht auch sind. Aber wir können sie eben nicht so leicht benennen. Wie unsere Beziehungen aussehen, warum wir die Ökonomie da nicht – haha – rausrechnen können, und warum wir Souveränität brauchen in Beziehungen, darum geht’s in dieser Ausgabe von „Was denkst du denn?“.

Ritas Literaturliste

  • Bergmann, Jens: Der Preis der Liebe. In: Brandeins. 2000. Abrufbar unter https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2000/design/der-preis-der-liebe (Datum des letzten Abrufs: 05.02.2021)
  • Böhme, Gernot: Ethik leiblicher Existenz. Frankfurt/Main 2008, S. 188 – 201 (Kap. „Souveränität und die Ethik des Pathischen“)
  • Houellebecq, Michel: Ausweitung der Kampfzone. Reinbek bei Hamburg 2000.
  • Illouz, Eva: Der Konsum der Romantik. Frankfurt/Main 2007.
  • Kuchler, Barbara/ Beher, Stefan: Soziologie der Liebe. Romantische Beziehungen in theoretischer Perspektive. Frankfurt/Main 2014.
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Episode 105: Freund:innen der (In)diskretion e.V.

Da stehst du nichtsahnend im Laden, sitzt in Bus oder Bahn – und plötzlich führst du ein Gespräch, das du nie führen wolltest und hörst Antworten auf Fragen, die du dir nie gestellt hast – oder deinem Gegenüber je stellen wolltest. In dieser Folge wollen wir dem Phänomen auf den Grund gehen.

Es gibt jetzt natürlich mehrere Möglichkeiten, dieses Phänomen zu betrachten. Entweder, die Person dir gegenüber ist schlicht indiskret. Und übergriffig. Oder aber, du scheinst einen vertrauenerweckenden Eindruck zu machen. Vielleicht ist es auch nur der Versuch einer Kontaktaufnahme – oder eben seelische Entlastung. In jedem Fall lädt dieses Phänomen zu einer vielfältigen Betrachtung ein, die uns zu den Ursprüngen des Kaffeklatsches führt (die wahren „Klatschtanten“ waren nämlich Männer), zur sozialen Komponente des klatschens und dem manche Menschen störenden Sozialgeräusch. Warum wir bei dem Thema ausgerechnet auch die Mathematik streifen, das erklärt euch Rita im Podcast. Danke an dieser Stelle an unsere Hörerin Kati für den spannenden Themenvorschlag.

Ritas Literaturliste:

  • Angehrn, Emil: Vertrauen. In: Fischer-Geboers, Miriam/ Wirz, Benno (Hrsg.): Leben verstehen. Weilerswist 2015, S. 19 – 34
  • Bergmann, Jörg: Klatsch: Zur Sozialform der diskreten Indiskretion. Berlin/New York 1987.
  • Dunbar, Robin: Grooming, Gossip, and the Evolution of Language. Cambridge 1998.
  • Erikson, Erik H.: Identität und Lebenszyklus: Drei Aufsätze. Frankfurt/ Main 1974.
  • Hartmann, Martin: „Vertrauen. Die unsichtbare Macht“. Frankfurt/Main 2020
  • Nickel, Gregor: Diskret oder Kontinuierlich. In: Extrakte. Pressedienst Wissenschaft. Abrufbar unter https://www.uni-siegen.de/uni/publikationen/extrakte/ausgaben/200805/1.html (Datum des letzten Abrufs: 21.01.2021)
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Episode 104: Ignoranzkompetenz

In aller Regel finden wir Ignoranz ziemlich doof. Wenn wir jemanden als ignorant bezeichnen, ist das selten als Kompliment gemeint. Dabei brauchen wir eigentlich alle Ignoranz, um durchs leben zu kommen. Denn nur, wenn wir bestimmte Dinge ignorieren, können wir uns andere wiederum genauer anschauen.

Trotzdem lohnt es sich, auch die negativ konnotierte Ignoranz mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Rita macht dabei einen Unterschied zwischen Ignoranz als Lebenshaltung, die zusammen mit der Arroganz nicht selten in Borniertheit endet. Und dem Irgnorieren als etwas, das wir vorübergehend machen, nämlich um etwas anderes genauer in den Blick nehmen zu können. Das ist es mitunter sogar sinnvoll, das Drumherum zu ignorieren. Um die Ignoranz herum flattert aber auch die Dummheit. Und während Nora damit eher eine schmerzhafte Beleidigung verbindet, ist die Philosophie da nüchterner unterwegs. Denn Dummheit ist keineswegs als mangelnde geistige Fähigkeit zu verstehen. Vielmehr handelt es sich um eine Form von Unwissenheit. In gewisser Weise können wir damit alle auf bestimmten Gebieten dumm sein. Ohne, dass damit eine Wertung einher geht. Und gerade auf dem Pfad der Dummheit begegnen uns viele kleine Kohlweißlinge, die alle sehr ähnlich aussehen und dennoch nie dieselben sind. Euch schwirrt schon der Kopf? Dann wartet mal die neue Folge ab!

Ritas Literaturliste:

  • Abbott, Andrew: Varianten der Unwissenheit. In: Gugerli, David et al. (Hrsg.): Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissenschaftsgeschichte Band 6. 2010, S. 15 – 33.
  • Bieri, Peter: Wie wäre es, gebildet zu sein? In: Hastedt, Heiner (Hrsg.): Was ist Bildung? Eine Textanthologie. Stuttgart 2012, S. 228–240.
  • du Bois-Reymond, Emil: Über die Grenzen des Naturerkennens. Leipzig 1872.
  • Erasmus von Rotterdam: Das Lob der Torheit. Stuttgart 1986. [Original 1511]
  • Geisenhanslüke, Achim / Rott, Hans (Hrsg.): Ignoranz. Nichtwissen, Vergessen und Missverstehen in Prozessen kultureller Transformationen. Bielefeld 2015.
  • Musil, Robert: Über die Dummheit. In: Gesammelte Werke, Band II. Hrsg. von Adolf Frisé. Erweiterte Neuausgabe. Reinbek 2000, S. 1271 – 1291.
  • Nietzsche, Friedrich: Zweite Unzeitgemäße Betrachtung „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“. In: KSA, Band 1. Hrsg. von G. Colli du M. Montinari. Abrufbar unter http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/HL (Datum des letzten Abrufs: 07.01.2021) [Original 1874]
  • Solnit, Rebecca: Men who explain things. Abrufbar unter: https://www.latimes.com/archives/la-xpm-2008-apr-13-op-solnit13-story.html (Datum des letzten Abrufs: 07.01.2020)
https://www.instagram.com/p/CJsnfkxAPK4/?igshid=flm6hn9o8jcc

Noras Linktipps:

  • Unter Wetterberichtigung.org erfahrt ihr, was es mit der Initiative der Neuen Deutschen Medienmacher:innen auf sich hat
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Episode 103: Die Anbequemung der Welt

Anpassung. Eine der Herausforderungen des Jahres 2020. Denn ob wir Bock drauf hatten oder nicht: Wir mussten uns auf die ein oder andere Weise den Umständen anpassen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben haben. Ganz schön schwierige Aufgabe.

Aber auch eine Leistung, die wir ohnehin ständig erbringen. Auch, wenn wir das gar nicht merken, weil es nicht so radikal verläuft. Die Frage ist deshalb: Wie viel Anpassung braucht es? In welche Richtung findet unsere Anpassung eigentlich statt? Und was ist der Gegenspieler zur Anpassung. Denn – so viel ist klar – Menschen sind zwar enorm anpassungsfähig, aber wir setzen hier und da auch Grenzen und sagen: Nö, da geh ich nicht mehr mit. Und sagen dann, wenn uns eben nicht passt.

Ritas Literaturliste:

  • Frost, Ursula: Anpassung und Widerstand. Reflexionen über Bildung in Zeiten der Unbildung. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 2008, Heft 1. S. 10-26.
  • Jonze, Spike: Adaption. 2002.
  • Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. Kapitel „Anpassung der Gedanken an die Tatsachen und aneinander“. Abrufbar unter http://www.zeno.org/Philosophie/M/Mach,+Ernst/Erkenntnis+und+Irrtum/Anpassung+der+Gedanken+an+die+Tatsachen+und+aneinander (Datum des letzten Abrufs: 29.12.2020)
  • Nida-Rümelin, Julian: Über menschliche Freiheit. Stuttgart 2005.
  • Piaget, Jean: Biologie und Erkenntnis. Frankfurt 1983.
  • Skinner, Burrhus Frederic: Jenseits von Freiheit und Würde. Reinbek 1973.
  • Spencer, Herbert: System der synthetischen Philosophie, Band VI – VIII. Stuttgart 1889.
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Episode 102: WUT!

Wut ist ein gewaltiges Gefühl. Und auch irgendwie fremd. Bei einem Wutanfall sind wir außer uns. Wut kann zerstörerisch sein. Sie ist bisweilen irrational. Und trotzdem versuchen wir in diesem Podcast, der Wut auch gute Seiten abzugewinnen.

Dazu müssen wir uns die Wut natürlich erstmal genau anschauen. Auch ihre Nachbaremotionen Angst und Enttäuschung. Ist es gut, wenn Menschen gar nicht wütend werden? Und ist es gut, WENN Menschen wütend werden? Wer bestimmt eigentlich, wann Wut „gut“ ist und wann nicht. Und was können wir gewinnen, wenn wir Wut im Diskurs legitimieren? Denn – da zitiert Rita die Poetin, Menschenrechtsaktivistin und Publizistin Audrey Lorde: „Wenn ich im Zorn zu euch spreche, habe ich wenigstens mit euch gesprochen. Ich hab euch keine Pistole an die Schläfe gesetzt und euch nicht auf offener Straße niedergeschossen. Das nämlich ist Hass.“

Ritas Literaturliste:

Noras Link- und Literaturtipps:

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