Von Anpassung und Widerstand

Anpassung. Eine der Herausforderungen des Jahres 2020. Denn ob wir Bock drauf hatten oder nicht: Wir mussten uns auf die ein oder andere Weise den Umständen anpassen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben haben. Ganz schön schwierige Aufgabe.

Aber auch eine Leistung, die wir ohnehin ständig erbringen. Auch, wenn wir das gar nicht merken, weil es nicht so radikal verläuft. Die Frage ist deshalb: Wie viel Anpassung braucht es? In welche Richtung findet unsere Anpassung eigentlich statt? Und was ist der Gegenspieler zur Anpassung. Denn – so viel ist klar – Menschen sind zwar enorm anpassungsfähig, aber wir setzen hier und da auch Grenzen und sagen: Nö, da geh ich nicht mehr mit. Und sagen dann, wenn uns eben nicht passt.

Ritas Literaturliste:

  • Frost, Ursula: Anpassung und Widerstand. Reflexionen über Bildung in Zeiten der Unbildung. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 2008, Heft 1. S. 10-26.
  • Jonze, Spike: Adaption. 2002.
  • Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. Kapitel „Anpassung der Gedanken an die Tatsachen und aneinander“. Abrufbar unter http://www.zeno.org/Philosophie/M/Mach,+Ernst/Erkenntnis+und+Irrtum/Anpassung+der+Gedanken+an+die+Tatsachen+und+aneinander (Datum des letzten Abrufs: 29.12.2020)
  • Nida-Rümelin, Julian: Über menschliche Freiheit. Stuttgart 2005.
  • Piaget, Jean: Biologie und Erkenntnis. Frankfurt 1983.
  • Skinner, Burrhus Frederic: Jenseits von Freiheit und Würde. Reinbek 1973.
  • Spencer, Herbert: System der synthetischen Philosophie, Band VI – VIII. Stuttgart 1889.
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2 COMMENTS

  1. Verena | 9th Jan 21

    Liebe WDDD-Podcasterinnen,

    danke auch für diese Folge. Ich hätte einen Themenvorschlag:

    Vor ein paar Jahren hatte ich mit einem Bekannten einen lange andauernden Austausch zum Thema „freier Wille“. Die Diskussion brach irgendwann herrunter auf die Frage, ob es echten Zufall gibt.

    Am Ende der Diskussion sagte mein Bekannter, er denke, dass es keinen echten Zufall gäbe und unsere Welt deterministisch sei. Als ich ihn fragte, warum er dieser Meinung ist, sagte er, er kann keine rationale Begründung nennen, aber er kommt mit dem Gedanken, dass die Welt deterministisch ist, besser zurecht, auch wenn es bedeuten würde, dass er keinen freien Willen hätte.

    Warum könnte man es besser finden wollen, wenn bei allem was man denkt und tun, es keinen freien Willen und keinen echten Zufall gibt? Mein Bekannter ist nicht religiös, sehr scharfsinnig und sehr intelligent und zudem ein Aktivist. Zu leben, zu denken, zu fühlen, zu handeln und Bewußtsein zu haben mit der Präferenz, dies alles passiere ihm choreografiert wie ein Uhrwerk – wie passt das zusammen?

    Ich finde keinen Zugang zu seiner Begründung, abseits davon, dass es für meinen Bekannten lediglich bequemer sein könnte, die eigene Verantwortung für sich selbst von sich weisen zu können.

    Es würde mich freuen, Ihre Gedanken dazu zu hören!

    Verena

    PS: Gibt es eigentlich Hinweise aus der Philosophie auf eine Notwendigkeit der Existenz echten Zufalls?

    PSS: Danke für Ihre erfrischende Podcast-Reihe!

    • nora@wddd | 9th Jan 21

      Liebe Verena, ganz herzlichen Dank für deine Nachricht! Das ist eine spannende Frage, die du da aufwirfst. Vielleicht ist es einfach auch die Suche nach Sicherheit? Unsere Folge zur Willensfreiheit kennst du schon? Falls nicht: https://www.wasdenkstdudenn.de/2018/04/27/episode-34-das-handwerk-der-freiheit/ – da stellen wir den freien Willen auch ein bisschen in Frage. Aber der Zufall ist in der Tat ein spannendes Thema. Kommt auf jeden Fall auf unsere Liste. Danke für den Vorschlag!

      Ganz herzliche Grüße

      Nora

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