Episode 41: „Ich liebe dich für 2,99!“

Zitat Rita Molzberger: Zunächst mal geht es um die Beziehung zwischen einem Gegenstand und seinem Maßstab beim Wert.

Wir haben Hörerpost bekommen – und eine Frage dazu: Was sind eigentlich Werte? Wie definieren wir die? Sehr gute Frage! Und eine von Ritas schlauen Antworten: „Wert ist ein Beziehungsbegriff, weil Menschen Werte zuweisen“. Dafür benutzen wir Maßstäbe. Zum Beispiel bei einem Wert wie Wahrheit. Wie wahr ist etwas? Oder für wie wahr halten wir etwas? Und ist das Wahrere dann auch das Bessere? Schließlich kann Wahrheit manchmal ganz schön unangenehm sein. Und was ist eigentlich mit sowas wie Pünktlichkeit? Wir sagen ja: „Ich lege Wert auf Pünktlichkeit“, aber ist damit Pünktlichkeit schon ein Wert an sich? Und was passiert mit einem Wert eigentlich, wenn ihn niemand mehr beachtet oder wenn wir ihn als hinderlich für die Gesellschaft verwerfen? Gibt es den viel beklagten Werteverfall wirklich? Oder findet eher ein Wertewandel statt? Ihr seht schon: Viele Fragen, die sich da auftun – und die Rita und Nora versuchen für euch ein bisschen zu klären.

Ritas Literaturliste:

  • Gorz, André: Wissen, Wert und Kapital. Zur Kritik der Wissensökonomie. Zürich 2004.
  • Gray, John: Raubtier Mensch. Die Illusion des Fortschritts. Stuttgart 2015.
  • Greenblatt, Stephen: Die Wende. Wie die Renaissance begann. München 2012.
  • Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Werke, Band 1. Berlin 1966. [Original: 1867 ff.]
  • Nietzsche, Friedrich: Menschliches, Allzumenschlisches. Ein Buch für freie Geister. Zweiter Band. Verlag von E. W. Fritzsch. Leipzig 1886. Abgerufen unter nietzschesource.org am 17.08.2018
  • Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Vorlesung über Pädagogik. In: Winkler, Michael/ Brachmann, Jens (Hrsg.): Texte zur Pädagogik, Band 2. Frankfurt/Main 2000.
  • Zweig, Stefan: Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam. Belrin 1981. [Original: 1934]

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2 COMMENTS

  1. Johan Bezem | 18th Aug 18

    Wieder mal eine sehr interessante Folge.
    Ich hab etliche Male gedacht „Ja, jetzt kommt’s!“, aber es kam dann doch nicht.
    Der Begriff ‚Qualität‘ in seiner gesamten Breite – oder auch kontextfrei – hing für mich über die gesamte Folge: Produktqualität, aber auch Lebensqualität!
    In den Achtzigern wurde ein Buch von Robert M. Pirsig groß gefeiert, „Zen and the art of motorcycle maintenance“, weder ein philosophisches Sachbuch noch ein Roman, aber doch beides.
    Er schafft es, den Begriff ‚Qualität‘ kontextfrei zu definieren – also ohne dafür Beispiele anführen zu müssen. Sehr lesenswert, auch im Kontext dieses Podcasts, denn die Definition ist schließlich sehr einfach: „Quality is value!“, also, ‚Qualität‘ ist ‚Wert‘!
    Danke für eure Einsichten!
    Johan

    • nora@wddd | 18th Aug 18

      Hallo Johan,

      vielen Dank für die Rückmeldung. Das ist ein spannender Punkt, den du da ansprichst. Da denken Rita und ich mal ein bisschen drauf rum. Wir haben zwar drüber gesprochen, wie wir Werte definieren, aber nicht so richtig warum eigentlich. Qualität wäre meiner Meinung nach ein Punkt für das Warum. Und würde auch die Motive noch mal klären, die hinter bestimmten Werten stecken. Beziehungsweise die hinter der individuellen Wahl bestimmter Werte als Lebensleitlinien stecken. Danke für die Inspiration!
      Herzliche Grüße
      Nora und Rita

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