Episode 42: „Durchgebimmelt und geläutert – Warum wir Werte brauchen“

Zitat von Rita: "Wenn ich den anderen beleidige, meinetwegen auch im Internet, macht das im Großen gedacht Freiheit kleiner."

Verrückt: Da nehmen wir ganz entspannt eine Podcast-Folge zum Theme Werte, Gemeinschaft, Freiheit und Demokratie auf – und dann werden die Ereignisse so aktuell, dass wir uns entscheiden, einen Tag früher mit der neuen Folge rauszurücken. Denn neben vielen schlauen Rita-Sätzen haben wir auch noch einen Neubürger dabei. Und der macht sich – anders als in anderen Folgen – diesmal lautstark bemerkbar. Was für uns völlig OK ist, wir mussten nur zwei kurze Pausen machen – eine dritte war dem Zwölf-Uhr-Gebimmel der Kirchenglocke geschuldet.

Aufbauend auf die letzte Folge fragen wir: Warum brauchen wir eigentlich Werte? – Und landen bei Rousseau und dem Gesellschaftsvertrag. Denn der fragt erstmal nach dem Gemeinwesen. Ausgehend vom Menschen als Solitair beschäftigt er sich mit der Frage, wie wir es vom Einzelgänger zu einer Gemeinschaft bringen. Und dafür müssen wir – genau – Werte definieren. Und zwar Werte, die uns und unsere Mitmenschen in ihrer Freiheit nicht beschränken. Ein Dilemma, das sich in Rousseaus Satz: „Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten“ ausdrückt.

Ritas Literaturliste:

  • Bender, Christiane: Freiheit, Verantwortung, direkte Demokratie: Zur Relevanz von Rousseau heute. 2012. Artikel verfügbar auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Hansmann, Otto: Vom Menschen. Über Erziehung. Zum Bürger. Jean-Jacques Rousseau zur 300. Wiederkehr seines Geburtstages. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. Heft 3. Paderborn 2012.
  • Koch, Lutz: Rousseau: Die Dialektik der Bildung. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. Heft 1. Paderborn 2017.
  • Pirsig, Robert M.: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Ein Versuch über Werte. 30. Auflage. Frankfurt/Main. 2007.
  • Rang, Martin: Rousseaus Lehre vom Menschen. Göttingen 1959. [Hierin v.a. das Kapitel: Entwicklung und Gesellschaft – Politische Erziehung.]
  • Rousseau, Jean-Jacques: Emile oder Über die Erziehung. Stuttgart 1963.
  • Ders.: Vom Gesellschaftsvertrag. Stuttgart 1986.
  • Ders.: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Stuttgart 1998.
  • Scheler, Max: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik. Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus. 6. Auflage. Bern, München. 1980.

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2 COMMENTS

  1. Johan Bezem | 31st Aug 18

    Wow, das hätte ich nicht gedacht, dass ich auf einmal in eurem Podcast erwähnt werden würde, sogar teilweise als Anlass für gleich die nächste Folge, wenn ich mal so narzisstisch denken darf.
    Über das Buch vom Pirsig muss ich wohl mal eine längere E-Mail schreiben, da er aus meiner Sicht mehr verdient als die Erwähnung, dass „man philosophisch nichts gewonnen hat“ wenn man „einfach“ Qualität durch Wert ersetzt. Immerhin hat er ein ganzes Buch dafür gebraucht, also war es wohl nicht ganz so einfach.
    Dazu werde ich mal einen längeren Text verfassen. Ich habe bislang nämlich noch niemand gefunden, der beim Lesen ein solches ‚Aha‘-Moment erlebt hat als ich das Anfang der Neunziger hatte.
    Aber das muss wohl bis zu meinem nächsten Urlaub warten. Bis dahin, vielen Dank, nicht nur für diese – für mich etwas chaotische – Folge, sondern für die ganze Reihe. Macht weiter so!
    Gruß, Johan.

    • nora@wddd | 1st Sep 18

      Hallo Johan,

      aber deshalb fragen wir ja nach Feedback. Damit wir uns damit beschäftigen können. Sonst wär das ja eine Einbahnstraße. Deshalb herzlich willkommen im WDDD-Podcast 🙂 Mit der langen Mail muss sich dann wohl Rita auseinandersetzen, ich hab Pirsing ja nicht gelesen.

      Dir auf jeden Fall Danke fürs Zuhören und Feedbacken und Loben!

      Herzliche Grüße

      Nora und Rita

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