Unsere 100. Folge hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Glamouröser. Stattdessen gibt’s eine spontane Late-Night-Ausgabe, dafür aber mit einem hoch neuralgischen Thema: Es geht ums Petzen, Verraten und Denunzieren.
Es ist ein wirklich schwieriges Thema mit so vielen neuralgischen Punkten, dass wir kurz davor waren, diese Folge „Neuralgensalat“ zu nennen. Es geht ums Petzen und wie man das zum Beispiel vom Denunzieren unterscheidet. Geschickt hat uns das Thema unser Hörer Johannes. Und damit hat er uns eine echt schwierige Aufgabe gestellt. Denn das Thema ist zudem auch noch sehr unangenehm. Niemand ist gerne die Petze. Und trotzdem ist es manchmal angebracht, Konsequenzen herbeizuführen, wenn sich jemand so verhält, dass es anderen schadet. Oder zumindest potentiell schaden könnte. Nicht immer, aber oft spielt auch eine höhere Instanz eine Rolle. Lehrer:innen, Eltern – oder in Noras Fall ein Supermarktleiter, der stellvertretend einen Mitarbeiter zurecht weisen soll. Puh. War das gerechtfertigt?
P.S. Keine 100. Folge ohne Nietzsche!
Die Serie „Sex and the City“ hat in den 90er Jahren eine ganze…
Liebe Was-denkst-du-denn?-Community, liebe Menschen, die durch den Podcast-Entdecker Newsletter des…
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Peter | 25th Nov 20
Wieder eine sehr interessante Folge.
Bei uns in der Firma gibt es noch ein Thema, was da reinpasst: Arbeitsschutz.
Es gibt ja diese Unfallpyramide https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Unfallpyramide.jpg
Um Unfälle mit oder ohne Ausfall eines Mitarbeiters zu verhindern muss man ganz unten an den Ursachen ansetzen. Da gibt es eine große Dunkelziffer. Daher sind wir angehalten unsichere Handlungen und Beinahunfälle zu melden. Dafür gibt es pro Abteilung KPIs.
Eigentlich eine gute Sache, allerdings fühlen sich hier viele Mitarbeiter als „Petze“. Schwieriges Thema aus Managementensicht.
nora@wddd | 26th Nov 20
Hallo Peter, das ist ein wirklich interessanter Aspekt. Vielen Dank für den Einblick! Ja, da hilft vielleicht einfach nur, gemeinsam darüber sprechen, warum das notwendig/hilfreich/angebracht ist und warum man sich dabei trotzdem ncht gut fühlen kann.
Eva | 10th Dez 20
Ihr Lieben, das war wieder eine interessante Folge! Aber im Anschluss an Peters Kommentar habe ich dieses Mal doch eine Anmerkung: Bei diesem Thema habe ich besonders deutlich gemerkt, dass ihr euch zwar mit sozialen Normen beschäftigt, aber an Rechtsnormen eher nicht so interessiert seid (obwohl die doch eine Form von gesellschaftlichen Vereinbarungen darstellen :)).
In anderen Worten: Das Stichwort „Whistleblower“ fiel leider nicht! Dazu gibt es eine aktuelle EU-Richtlinie, die demnächst auch in deutsches Recht umgesetzt werden muss (in der Richtlinie heißt „Petzen“ übrigens „einen Hinweis geben“). Und da geht es vor allem um arbeitsrechtliche Fragen, also um Whistleblowing in sehr konkreten Machtverhältnissen. Auch in den Fällen, die Peter beschreibt, hat der Arbeitgeber eine spezifische Form der Verantwortung. Der Hinweis auf „drüber reden“ greift deshalb vielleicht ein bisschen kurz?
Also wie gesagt, das Recht gibt manchmal auch spannende Einsichten!
Wie natürlich auch die Philosophie…
nora@wddd | 17th Dez 20
Liebe Eva,
bitte immer gerne Anmerkungen da lassen! Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir Whistleblower in einem Nebensatz angerissen (oder war es im Nachgespräch?). Das ist definitiv ein Thema, aber eines, für das wir lieber eine:n Expert:in dazu holen würden. Weil es ja gerade im Rechtlichen nicht immer so einfach ist und weder Rita noch ich sind da firm. Überhaupt ist Rechtsphilosophie ein super spannendes Gebiet. Und sobald wir wieder mit mehr Menschen an einem Tisch sitzen können und die Kinderbetreuung gesichert ist, wollen wir uns da mal jemanden dazu holen.
Deshalb herzlichen Dank für deinen und auch für Peters Hinweis!
Eva | 9th Jan 21
Liebe Nora,
Rechtsphilosophie ist natürlich schön – aber eigentlich müsst ihr euch vom Recht gar nicht so beeindrucken lassen oder fürchten, es ist am Ende vielleicht gar nicht so schwierig. Vielleicht wäre Rechtssoziologie statt Rechtsphilosophie für einen Einstieg in die Eigendynamiken des Rechts besser geeignet!
Herzliche Grüße – und ich freue mich auf euer Gespräch 2021!
Eva