... über die Philosophie des analogen und digitalen Schreibens

Etwas schriftlich niederlegen, darlegen und veröffentlichen ist ein großes Ding. Zumindest, wenn es sich um Bücher handelt oder wissenschaftliche Arbeiten. Aber auch im Digitalen kommunizieren wir täglich – vor allem schreibend.

Nora hat ein Buch geschrieben, das gerade veröffentlicht wurde. Rita ringt mit ihrer Dissertation. Und das hat mitunter etwas damit zu tun, was Schreiben eigentlich bedeutet. Also was es bedeutet, wenn wir etwas schriftlich zur Veröffentlichung festhalten, obwohl wir wissen, dass wir damit nur einen Moment der Erkenntnis erfassen können, während sich die Welt ja weiter dreht. Aber eigentlich schreiben wir alle. Täglich. Gerade im Digitalen kommunizieren wir ziemlich viel schriftlich. Wenn wir uns in sozialen Netzwerken veröffentlichen zum Beispiel. In E-Mails. Wir schreiben Einkaufszettel – und manchmal sogar noch Postkarten und Briefe. Die verfassen wir dann oft sogar noch handschriftlich. Aber was macht das Schreiben mit uns? Was dokumentieren wir? Wo gibt es Leerstellen? Und warum würde Rita ihre Dissertation womöglich in Stein gemeißelt abgeben? Fragen über Fragen, die wir wie immer diskutieren, aber nie wirklich klären können.

Ritas Literaturliste:

  • Birk, Elisabeth/Schneider, Jan Georg (Hrsg.): Philosophie der Schrift. Tübingen 2009.
  • Brücker, Tobias: Auf dem Weg zur Philosophie: Friedrich Nietzsche schreibt „Der Wanderer und sein Schatten“. Paderborn 2019.
  • Derrida, Jacques: Grammatologie. Frankfurt/Main 1983.
  • Derrida, Jacques: Die Schrift und die Differenz. Frankfurt/Main 2000.
  • Eckardt, Andre: Philosophie der Schrift. Heidelberg 1965. Abrufbar unter https://www.vordenker.de/downloads/eckardt_philosophie-der-schrift.pdf (Datum des letzten Abrufs 16.05.2021)
  • Wimmer, Klaus-Michael: Der Andere und die Sprache. Vernunftkritik und Verantwortung. Berlin 1988.
  • Zirfas, Jörg: Anthropologie als Spurensuche. In: ZfE, B
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1 COMMENT

  1. Ingmar | 23rd Mai 21

    Hallo ihr beiden, das war eine sehr schöne Folge! Sie hat mir am Ende auch kurz wieder die Vergänglichkeit des Digitalen ins Bewusstsein geholt. Gedruckte Bücher sind auf jeden Fall zu bevorzugen, wenn es um langfristige Aufbewahrung geht. Auch wenn es die aktuelle Teenager-Generation nicht gerne hören wird, aber das Internet wird nicht ewig existieren. Die Kosten sind einfach zu hoch, sowohl finanziell, aber vor allem auch im Ressourcen-Verbrauch fürs Herstellen und Instandhalten der gigantischen Infrastruktur. Und selbst das Nicht-Internet-Digitale ist sehr kurzlebig im Vergleich zu bedrucktem Papier. Wer kann schon heute noch den Inhalt einer Diskette auslesen, die vielleicht in irgendeinem Schrank einen verborgenen Schatz enthält? Irgendwann sind auch die letzten Laufwerke irreparabel hinüber. Von aktuellen Datenträgern wie SD-Karten, USB-Sticks und ähnlichem ganz zu schweigen.

    Was mich zum weiteren ungeordneten Nachdenken darüber gebracht hat, wie wir nicht nur mit dem geschriebenen Wort, sondern mit Bildern umgehen. Viele haben jetzt ständig eine Kamera dabei, und auch Zeichnungen und Entwürfe werden oft digital gemacht. Wenn die nicht absichtsvoll in physische Form gebracht werden, wird das meiste davon über kurz oder lang komplett verschwinden (vielleicht kein Verlust beim fünfunddrölfzigsten Dreier-Selfie von der Party).

    Vielleicht gab es zu diesen Themen sogar schon eine Folge. Ich höre euren Podcast erst seit etwa 20 Folgen, und die ersten 25 hab ich auch schon nachgeholt. Freu mich auf weitere Denkanstöße in alle Richtungen, bitte weiter so.

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