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Kategorie: Podcast

Episode 100: Petze! Petze!

Unsere 100. Folge hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Glamouröser. Stattdessen gibt’s eine spontane Late-Night-Ausgabe, dafür aber mit einem hoch neuralgischen Thema: Es geht ums Petzen, Verraten und Denunzieren.

Es ist ein wirklich schwieriges Thema mit so vielen neuralgischen Punkten, dass wir kurz davor waren, diese Folge „Neuralgensalat“ zu nennen. Es geht ums Petzen und wie man das zum Beispiel vom Denunzieren unterscheidet. Geschickt hat uns das Thema unser Hörer Johannes. Und damit hat er uns eine echt schwierige Aufgabe gestellt. Denn das Thema ist zudem auch noch sehr unangenehm. Niemand ist gerne die Petze. Und trotzdem ist es manchmal angebracht, Konsequenzen herbeizuführen, wenn sich jemand so verhält, dass es anderen schadet. Oder zumindest potentiell schaden könnte. Nicht immer, aber oft spielt auch eine höhere Instanz eine Rolle. Lehrer:innen, Eltern – oder in Noras Fall ein Supermarktleiter, der stellvertretend einen Mitarbeiter zurecht weisen soll. Puh. War das gerechtfertigt?

P.S. Keine 100. Folge ohne Nietzsche!

Ritas Literaturliste:

  • Farin Urlaub Racing Team: Livealbum of Death. Track 6 „Petze“. Völker hört die Tonträger 2006.
  • Piaget, Jean: Das moralische Urteil beim Kinde. Stuttgart 1983.
  • Schrepfer, Manuel: Ich weiß, was du meinst! Theory of Mind, Sprache und kognitive Entwicklung. München 2013.
  • Simmel, Georg: Das Geheimnis. Eine sozialpsychologische Skizze. In: Der Tag, Nr. 626 vom 10. Dezember 1907. Abrufbar unter: https://socio.ch/sim/verschiedenes/1907/geheimnis.htm (Datum des letzten Abrufs: 29.10.2020)
  • Yucel, Meltem/Vaish, Amrisha: Young children tattle to enforce moral norms. In: Social Development, Vol. 27, Issue 4. November 2018, pp. 924-936.
  • Valtin, Renate (Hrsg.): Zur Entwicklung sozialkognitiver und moralischer Konzepte I. Was Kinder über Geheimnisse, Petzen und Strafe denken. Berlin 2020. Abrufbar unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2020/20627/pdf/Valtin_2020_Was_Kinder_ueber_Geheimnisse_.pdf (Datum des letzten Abrufs: 29.20.2020)
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Episode 94: Endlich Prinzessung!

Feminismus ist Frauensache. So ein Quatsch. Denn eigentlich geht es im Feminismus darum, dass es allen in einer Gesellschaft besser geht, weil Ungleichheiten beseitigt werden. Und das nutzt auch Männern, die nicht selten selbst mit den festgefahrenen Rollenbildern und gesellschaftlichen Erwartungen zu kämpfen haben. Damit ist Feminismus, wenn er intersektional gedacht ist, eigentlich nur eine Form von Humanismus.

In dieser Folge geht es darum, wo Rita und Nora Ungleichheiten im Leben begegnen (Spoiler: immer und überall), warum wir ausführlich über das Thema reden möchten, was Mann tun muss, um ein guter Feminist zu sein (gar nicht schwierig eigentlich) und worum es dabei im Kern eigentlich geht. Außerdem erfahrt ihr, wie Rita das Thema im digitalen Box-Kanal fight24 untergebracht hat.

Ritas Literaturliste:

  • Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/Main 1991.
  • De Beauvoir, Simone: Das andere Geschlecht: Sitte und Sexus der Frau. 21. Auflage. Hamburg 2000.
  • Doetsch, Brigitte: Frauen in Philosophie und Wissenschaft. Bielefeld 2004.
  • Emcke, Carolin: Wie wir begehren. Frankfurt/Main 2013.
  • Grach, Katja: Die MILF-Mädchenrechnung: Wie sich Frauen heute zwischen Fuckability-Zwang und Kinderstress aufreiben. Berlin 2018.
  • Greer, Germaine: Der weibliche Eunuch. Aufruf zur Befreiung der Frau. Frankfurt/Main 1974.
  • Hagengruber, Ruth: Die gestohlene Geschichte. In: Philosophie Magazin Sonderausgabe „Philosophinnen – Eine andere Geschichte des Denkens“, abrufbar unter https://philomag.de/hagengruber/ (Datum des letzten Abrufs: 27.08.2020)
  • Haraway, Donna: A Cyborg Manifesto. In: Socialist Review 1985. Abrufbar unter http://www.stanford.edu/dept/HPS/Haraway/CyborgManifesto.html (Datum des letzten Abrufs: 27.08.2020) Irigaray, Luce: Speculum. Spiegel des anderen Geschlechts. Frankfurt/Main 1980.
  • Kelly, Natasha A. (Hrsg.): Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte. Münster 2019.
  • Moran, Caitlin: How To Be a Woman. London 2011.
  • Nin, Anaïs: Sanftmut des Zorns. Was es heißt, Frau zu sein. Frankfurt/Main 1982.
  • Passmann, Sophie: Alte weiße Männer. Ein Schlichtungsversuch. Köln 2019.
  • Stokowski, Margarethe: Untenrum frei. Hamburg 2016. Vale, Allison/ Ralfs, Victoria: How to Raise a Feminist. London 2017.

Noras Linkliste:

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Episode 93: Der menschliche Maßstab

Ende Mai haben Rita und Nora eine Mail von einer Hörerin erhalten. Der Wunsch: Könnt ihr mal über das Thema „Vermenschlichung“ sprechen? Aber sowas von gerne! Vor allem, wenn uns schon in der Mail eine solche thematische Bandbreite angeboten wird. Vielen Dank für diesen Themenvorschlag, der uns auf eine ziemlich spannende und manchmal absurde Reise geschickt hat.

Die Grundfrage dazu beschäftigt die Philosphie schon lange. Und auch andere gesellschafts- und naturwissenschaftliche Disziplinen: Was ist der Mensch dem Wesen nach? Und was unterscheidet Menschen von Tieren? Fun-Fact: Ist gar nicht so leicht zu definieren und viele Versuche mussten mit wachsendem Wissen über die Tierwelt wieder ad acta gelegt werden. Denn auch Primaten haben Humor, Delfine begehen Suizid, Ratten kennen sowas wie Hilfsbereitschaft. Und auch das Thema „Religion“ ist noch nicht zu Ende diskutiert.

Rita findet aber ohnehin: Das Menschsein ist etwas eigenes und interessant genug. Es muss sich gar nicht zum Tier verhalten. Und es ist auch nicht der Maßstab für alles in dieser Welt. Aber da, wo wir uns nicht mal selbst als Menschen verstehen, müssen wir vielleicht gar nicht unbedingt in die Tierwelt schauen. Tun wir natürlich trotzdem, weil: Es ist so unfassbar spannend!

Ritas Literaturliste:

  • De Waal, Frans: Primaten und Philosophen: Wie die Evolution die Moral hervorbrachte. München 2008.
  • Dekkers, Midas: Von Larven und Puppen: Soll man Kinder wie Menschen behandeln? München 2005.
  • Filz, Walter: Der Affe zu Köln: Oder: Petermanns Rache. Köln 2010.
  • Grandin, Temple: Thinking in Pictures. London, Berlin, New York, Sydney 2006.
  • Lohmar, Dieter: Denken ohne Sprache. Phänomenologie des nicht-sprachlichen Denkens bei Mensch und Tier im Licht der Evolutionsforschung, Primatologie und Neurologie. Basel 2016. (Verfügbar unter: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2F978-3-319-25757-0.pdf, Datum des letzten Abrufs 12.08.2020)
  • Suddendorf, Thomas: Der Unterschied: Was den Mensch zum Menschen macht. Berlin 2014.
  • Tomasello, Michael: Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens. Frankfurt/Main 2002.
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Episode 91: Die Ich-Maschine

Rita und Nora haben in dieser Folge ein Experiment gestartet. Zur – vermeintlichen – Arbeitsreduktion. Wir haben beide den Text „The I in Internet“, ein Essay aus Jia Tolentinos Buch „Trick Mirror“, gelesen, um darüber zu sprechen. Keine Sorge, ihr müsste den Text nicht gelesen haben, um uns zu verstehen. Aber darin werden ein paar sehr spannende Gedanken zu sozialen Netzwerken und unserem Verständnis von uns Selbst und unserer Selbstwirksamkeit analysiert. Es geht um die Verwicklung unserer Persönlichkeit mit ökonomischen Bestrebungen, aufgeblähte Egos, die Wahrnehmung von Opposition und um Maßstäbe und den Wert, den wir unseren Meinungen – oder denen der Anderen – beimessen. Und um Barthaare – aber wie wir darauf kommen, müsst ihr euch wirklich selbst anhören.

Ritas Literaturliste:

  • Goffman, Erving: The Presentation of Self in Everyday Life. [Dt.: Wir alle spielen Theater] 1956.
  • Nagle, Angela: Kill All Normies. Online Culture Wars from 4chan and Tumblr to Trump and the Alt-Right. 2017
  • Scholz, Sally: Political Solidarity. 2008.
  • Tolentino, Jia: The I in Internet. In: Dies.: Trick Mirror. Reflections on Self-Delusion. 2019.
  • Wu, Tim: The Attention Merchants: The Epic Scramble to Get Inside Our Heads. 2016.

Noras Linkliste:

  • The I in Internet: Gekürzte Hörbuchfassung bei BBC Radio 4 vom 4.11.2019 gelesen von Autorin Jia Tolentino
  • Denkangebot-Podcast: Gespräch mit Prof. Dr. Katharina Zweig über künstliche Intelligenz vom 30. Mai 2020
  • Die Geschichts-Dolmetscherin: Historiker Bianca Walther erzählt spannende Geschichten von Frauenrechtlerinnen
  • HerStory Pod: Journalistin Jasmin Lörchner stellt Wegbereiterinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vor und erzählt Geschichten von Frauen, die sich nicht um Geschlechter- oder Rollenbilder scherten.
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Episode 82: Welt(anschauungs)schmerz

Aktuell sind viele von uns damit beschäftigt, ihre Lebensumstände neu zu sortieren, weil das Corona-Virus große Umstellungen verlangt. Aber auch die ersten beiden Monate des Jahres 2020 hatten es bereits in sich. Da gab es das #Omagate, den Tabubruch von Thüringen, die rassistischen Morde in Hanau und ganz aktuell den unmenschlichen Umgang mit Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze, bei denen die Menschenrechte, Grundwerte der europäischen Union, mit Füßen getreten werden. Beim Blick in die Welt tut Nora gerade das Herz weh. Und ja, das klingt pathetisch. Aber es ist tatsächlich so. Aber woher kommt dieser Weltschmerz? Welchen Platz hat er in unserer Gesellschaft und wie können wir damit umgehen? Darüber sprechen Rita und Nora in dieser Ausgabe des „Was denkst du denn?“ Podcast.

Ritas Literaturliste:

  • Burchardt, Matthias: Erziehung im Weltbezug: Zur pädagogischen Anthropologie Eugen Finks. Würzburg 2001.
  • Fink, Eugen: Der Mensch als Fragment. In: Ders.: Zur Krisenlage des modernen Menschen. Würzburg 1989.
  • Fink, Eugen: Grundphänomene des menschlichen Daseins. 2., unveränderte Auflage. Freiburg 1995
  • Frost, Ursula: Bildung und Öffentlichkeit. Über allgemeine und politische Bildung. In: Obermaier, Michael (Hrsg.): Humane Ökologie. Gesellschaftliche Fragmentierungen – pädagogische Suchbewegungen. Paderborn 2012.
  • Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Vorlesungen über Pädagogik (1813). In: Ders.: Texte zur Pädagogik. Kommentierte Studienausgabe. Hrsg. von Michael Winkler und Jens Brachmann. Frankfurt 2000.
  • Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. München 1998.
  • Wittgenstein, Ludwig: Tractatus logico-philosophicus. Werkausgabe Band 1. Frankfurt/Main 1984.

Noras Linkliste:

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Episode 79: Erinnern und … was nochmal?

Woran erinnern wir uns eigentlich? Und wie entscheiden wir, woran und an wen oder auch an was wir erinnern. Denn es ist schlicht unmöglich an alles zu erinnern, was passiert ist. Oder an jede einzelne Person. Auf der anderen Seite ist es auch unglaublich schwierig, etwas absichtlich zu vergessen. Und trotzdem geraten Dinge, Geschichten, Erlebnisse und historische Ereignisse in Vergessenheit. Euch schwirrt jetzt schon der Kopf?

Gut, dann seid ihr bei uns genau richtig. Diese Folge hat nämlich auch unsere Synapsen mächtig durcheinander gewirbelt. Und damit es auch ja nicht langweilig wird, diskutieren wir als kleinen Bonus noch die Frage, ob es „ich erinnere das“ oder „ich erinnere mich“ heißt. Und warum wir eine der beiden Varianten deutlich bevorzugen.

Um geklaute und vergessene Fahrräder geht’s übrigens auch. Deshalb hier für euch noch ein Musikwunsch von Rita:

Und von Nora gibt es einen Hörtipp:
Eine Stunde Talk mit Julia Shaw – 100 Prozent deiner Erinnerungen sind falsch

Ritas Literaturliste:

  • Assmann, Aleida: Formen des Vergessens. Reihe Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge. Hrsg. von Bernhard Jussen und Susanne Scholz. Bd. 9. Göttingen. 2016.

Augé, Marc: Formen des Vergessens. Berlin: Matthes und Seitz. 2013.
  • Blum, André / Georgen, Theresa / Knapp, Wolfgang / Sellier, Veronika (Hrsg.): Potentiale des Vergessens. Würzburg. 2012.
  • Eco, Umberto: An Ars Oblivionalis? Forget it! In: Publications oft he Modern Language Association, Vol. 103, 05/1988, pp. 154-261. Online verfügbar unter: https://www.jstor.org/stable/462374?origin=JSTOR-pdf&seq=1#metadata_info_tab_contents (Datum des letzten Abrufs: 21.01.2020)

  • Mersch, Dieter: Paradoxien, Ethik und Poetik von Erinnern und Vergessen. Als PDF verfügbar unter http://www.dieter-mersch.de/Texte/PDF-s/ (Datum des letzten Abrufs: 23.01.2020)
  • Nietzsche, Friedrich: Unzeitgemäße Betrachtungen. Zweites Stück: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. In: Ders.: Sämtliche Werke. KSA, Band 1. Hrsg. Von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München et al. 1980.
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Episode 78: Homo Empoericus

Zwischen den Jahren ist er wieder zur Hochform aufgelaufen: Der Homo Empoericus war unterwegs. Zum Anlass genommen wurde ein Kinderlied: „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ – umgedichtet zu einer „Umweltsau“-Version. Rita und Nora wollen aber gar nicht so sehr auf das Geschehen und dessen Ursachen eingehen. Das könnt ihr ausgiebig in verschiednen Online-Medien nachlesen (siehe Linkliste in den Shownotes). Wir fragen uns: Warum sind wir so leicht zu empören? Ein Funke und schon schreien alle wild durcheinander. Stacheln andere mit an, die ihrerseits auch wieder Gehör finden wollen. Dabei sind wir doch eh schon alle gestresst. Müssten wir da nicht eher nach Ruhe suchen?

Rita und Nora betrachten in dieser Folge den Aktivierungszustand des Menschen, fragen, warum das Kontemplative so wenig Akzeptanz findet, sprechen über blinden Aktionismus, Engagement, Leidenschaft, Affekt – und den Tugenden, die diesen Emotionen gegenüberstehen, um sie ein wenig einzuhegen.

Ritas Literaturliste:

  • Ehrenberg, Alain: Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart. Frankfurt/Main 2004.
  • Hessel, Stéphane: Empört Euch! Berlin 2011.
  • Hessel, Stéphane: Engagiert Euch! Im Gespräch mit Gilles Vanderpooten. Berlin 2011.
  • Kocyba, Hermann: „Aktivierung“. In: Bröckling, Ulrich (Hrsg.): Glossar der Gegenwart. Frankfurt/Main 2004.
  • Legnaro, Aldo: „Erlebnis“. In: Bröckling. A.a.O. Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992.
  • Thomä, Dieter: Ästhetische Freiheit zwischen Kreativität und Ekstase. Überlegungen zum Spannungsverhältnis zwischen Ästhetik und Ökonomik. In: Menke, Christoph/ Rebentisch, Juliane (Hrsg.): Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin 2012.

Nora Linkliste:

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Episode 77: Perfektionisms* II

Während wir in der ersten Folge zum Perfektionismus über den psychologischen und vor allem den politischen Perfektionismus gesprochen haben, wollen wir uns in der zweiten Folge zum Thema mit dem moralischen Perfektionismus beschäftigen – und hier vor allem mit Nietzsche und Kant, die hatten wir nämlich versehentlich unter den Tisch fallen lassen, weil wir uns so in den Tiefen des politischen Perfektionismus verloren hatten. Aber auch das war sehr spannend und unterhaltsam. Zumal der Weltgeist uns mit viel Metahumor beglückt hat.

Die voranstehende Frage in dieser Folge ist: War Nietzsche armoralisch oder hat er eine neue Form von moralischem Perfektionismus zu denken versucht? Und was hat eigentlich Kant damit zu tun? Außerdem sprechen wir darüber, warum im moralischen Perfektionismus das Scheitern mitgedacht werden sollte, und was das mit Ökonomie und Fridays for future zu tun hat.

Ritas Literaturliste

  • Conant, James: Friedrich Nietzsche. Perfektionismus & Perspektivismus. Konstanz: Konstanz University Press. 2018.
  • Geismann Georg / Oberer, Hariolf (Hrsg.): Kant und das Recht der Lüge. Würzburg: Königshausen & Neumann. 1986.
  • Gurwitsch, Georg: Kant und Fichte als Rousseau-Interpreten. 1922. In: v. Baum, Manfred / Dörflinger, Bernd / Klemme, Heiner F. (Hrsg.): Kant-Studien. Band 27, Heft 1-2, Seiten 138–164. de Gruyter. 2009 Online abrufbar unter: https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/kant.1922.27.issue-1-2/kant.1922.27.1-2.138/kant.1922.27.1-2.138.pdf
  • Kast, Christina: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Würzburg: Königshausen & Neumann. 2019.
  • Krüger, Oliver: Erziehung im Sozialstaat – Kinderethik zwischen staatlicher Neutralität und politischem Perfektionismus. In: Drerup, Johannes/ Schickhardt, Christoph (Hrsg.): Kinderethik: aktuelle Perspektiven – klassische Problemvorgaben. Münster: mentis. 2017.
  • Popper, Karl: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Der Zauber Platons. Band 1. (Hierin: 9. Kap. „Ästhetizismus, Perfektionismus, Utopismus“) Bern: Francke Verlag. 1957.
  • Stoeber, Joachim (Ed.): The Psychology of Perfectionism. Theory, Research, Applications. London: Routledge. 2017.
  • Zerm, Stephanie: Moral als Selbsterschaffung. Eine Untersuchung zum moralischen Perfektionismus in der Philosophie Friedrich Nietzsches. Hannover. 2005. Dissertation, online verfügbar unter https://d-nb.info/975162705/34
  • v. Colli, Giorgio / Müller-Lauter, Wolfgang (Hrsg.) Friedrich Nietzsche. Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral. (1886 – 1887) aus: Werke, Abt. 6, Bd. 2. Online abrufbar unter: https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/121885
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Episode 76: Perfektionisms* I

Sowohl Rita als auch Nora können wohl nicht ganz verleugnen, dass sie durchaus perfektionistische Züge in sich tragen. Und das ist auch erstmal gar nicht schlimm. Denn die Psychologie, die den Perfektionismus übrigens erst in den 90er Jahren wirklich für sich entdeckt hat, unterscheidet zum Beispiel in sinnvollen Perfektionismus und dysfunktionalen Perfektionismus.

Aber: Das Streben nach einer wie auch immer gearteten Perfektion trägt durchaus problematische Züge. Zum Beispiel, wenn es um politischen Perfektionismus geht. Wer definiert was und warum als perfekt? Und was sind die Folgen, wenn Perfektion auf politischer Ebene definiert wird? Darum geht es in dieser Folge. Leider sind dafür Nietzsche und Kant etwas unter den Tisch gefallen. Damit bleibt diese Folge eine unvollendete. Aber – und das ist die gute Nachricht – wir holen das nach. In einer zweiten Folge. Darin wird es dann vornehmlich um den moralischen Perfektionismus gehen.

Quelle: Philosophisches Wörterbuch

Ritas Literaturliste:

  • Conant, James: Friedrich Nietzsche. Perfektionismus & Perspektivismus. Konstanz: Konstanz University Press. 2018.
  • Geismann Georg / Oberer, Hariolf (Hrsg.): Kant und das Recht der Lüge. Würzburg: Königshausen & Neumann. 1986.
  • Kast, Christina: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Würzburg: Königshausen & Neumann. 2019.
  • Krüger, Oliver: Erziehung im Sozialstaat – Kinderethik zwischen staatlicher Neutralität und politischem Perfektionismus. In: Drerup, Johannes/ Schickhardt, Christoph (Hrsg.): Kinderethik: aktuelle Perspektiven – klassische Problemvorgaben. Münster: mentis. 2017.
  • Popper, Karl: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Der Zauber Platons. Band 1. (Hierin: 9. Kap. „Ästhetizismus, Perfektionismus, Utopismus“) Bern: Francke Verlag. 1957.
  • Stoeber, Joachim (Ed.): The Psychology of Perfectionism. Theory, Research, Applications. London: Routledge. 2017.
  • Zerm, Stephanie: Moral als Selbsterschaffung. Eine Untersuchung zum moralischen Perfektionismus in der Philosophie Friedrich Nietzsches. Hannover. 2005. Dissertation, online verfügbar unter https://d-nb.info/975162705/34
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Episode 74: Wundern und wahrnehmen

In einer Welt der Wissenschaft lässt sich im Prinzip alles erklären. Naja fast alles. Manches wird allerdings auch immer rätselhafter, je mehr wir darüber wissen. Und manchen Dingen bleibt ein Zauber, obwohl wir ganz viel darüber wissen. Es gibt Menschen, die uns im Wahrsten Sinne des Wortes verzaubern. Das kann toll sein. Das kann aber auch schwierig werden. Da nämlich, wo es in Sakralisierung umschlägt – also in etwas Mystisches oder Heiliges. Das erleben wir auch bei Dingen. Rund um ein neues iPhone wird regelrecht eine Messe zelebriert. Nicht jede und jeder darf es sofort haben. Es thront erhoben auf einem Sockel. Menschen campen tagelang vor Apple-Stores, um die ersten zu sein, die das neue Heiligtum – Verzeihung – Smartphone in den Händen halten zu dürfen … und das wäre noch unser kleinstes Problem mit der Sakralisierung. Denn da, wo wir uns immer noch wundern, wo uns die Erklärungen auch bis heute noch fehlen, ist der Übergang zwischen These, Theorie und Verschwörungstheorie mitunter fließend. Und dann ist da noch die Frage, was das Ganze mit Macht zu tun hat. Und ob wir die Welt wirklich nur denkend erschließen – oder eben doch auch wahrnemend und wundernd.

Schläft ein Lied in allen Dingen, 
die da träumen fort und fort

und die Welt hebt an zu singen
triffst du nur das Zauberwort

Joseph von Eichendorff

Ritas Literaturliste:

  • Benjamin, Walter (2010): Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. 6. Aufl. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
  • Joas, Hans (2017): Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung. Berlin: Suhrkamp.
  • Klatt, Jöran (2016): Rückverzauberte Rationalitäten. Die Sehnsucht nach dem Wärmestrom. In: INDES, Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Heft 3. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Lehmann, Hartmut (2009): Die Entzauberung der Welt. Studien zu Themen von Max Weber. Göttingen: Wallstein.
  • Meyer-Drawe, Käte (2018): Im Gespräch mit Vanessa Albus. In: Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, Heft 3. Hannover: Siebert Verlag.
  • Weber, Max (1996): Wissenschaft als Beruf. 10. Aufl. Berlin: Duncker und Humblot.

Noras Linktipps:

  • Zum Thema Sakralisierung und Macht hier noch ein Twitter-Link
    (Das Video ist spannend):
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