Episode 147: Prächtig mächtig

Liebe Was-denkst-du-denn?-Community, liebe Menschen, die durch den Podcast-Entdecker Newsletter des BR hier auf der Seite gelandet sind.

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Jetzt ist sie endlich da! Die frische Folge „Was denkst du denn?“.

Rita wollte mal wieder ganz strukturiert und vorbereitet über ein Thema sprechen und hat sich deshalb das Thema „Macht“ gewünscht. Ein Fass(t) ohne Boden! Deshalb versuchen wir uns in dieser Folge erst mal einen Arbeitsbegriff von „Macht“ zurechtzulegen – um ihn dann in Folge zwei gnadenlos zu dekonstruieren. Oder so.

Worin liegt eigentlich Macht? Wer übt sie aus und wem gegenüber? In diesen beiden Fragen liegen schon zwei von sehr vielen möglichen Antworten. Macht hat etwas mit Beziehungen zu tun. Aber auch mit Diskurs. Und natürlich spielen auch menschengemachte Strukturen eine Rolle. Wir haben macht strukturell auf eine bestimmte Weise eingerichtet – und könnten sie – theoretisch – jederzeit auch wieder anders einrichten.

Ritas Literaturliste:

  • Arendt, Hannah (2008): Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus. 5. Auflage. München: Piper.
  • Butler, Judith (2001): Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
  • Fink, Eugen (1995): Grundphänomene des menschlichen Daseins. (Hier vor allem: Kapitel 17 und 18) 2. Auflage. Freiburg i.Br. und München: Verlag Karl Alber.
  • Foucault, Michel: Überwachen und Strafen. 9. Auflage. Frankfurt/Main 1994.
  • Kleve, Heiko (2011): Vom Erweitern der Möglichkeiten. In: Pörksen, Bernhard (Hrsg.): Schlüsselwerke des Konstruktivismus. Wiesbaden: VS Verlag, S. 506–519.
  • Kraus, Björn/ Krieger, Wolfgang (Hrsg.) (2021): Macht in der Sozialen Arbeit. Interaktionsverhältnisse zwischen Kontrolle, Partizipation und Freisetzung. 5. Auflage. Detmold: Jacobs Verlag.
  • Kraus, Björn/ Sagebiel, Juliane (2021): Macht in der Sozialen Arbeit. In: socialnet Lexikon. Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/4143 [Datum des letzten Abrufs: 01.02.2024]
  • Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral. Verfügbar unter: http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/GM (Datum des letzten Abrufs 01.02.2024)
  • Staub-Bernasconi, Silvia (2019): Menschenwürde – Menschenrechte – Soziale Arbeit. Die Menschenrechte vom Kopf auf die Füße stellen. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich.
  • Staub-Bernasconi, Silvia (2021): Macht und (kritische) Soziale Arbeit. In: Kraus, Björn/ Krieger, Wolfgang (Hrsg.): Macht in der Sozialen Arbeit. A.a.O., S. 367–392.

Vorheriger Post Stand 25. Januar 2024

Das ist jetzt irgendwie doof gelaufen, ne, ausgerechnet dann keine frische Folge am Start zu haben, wenn so viele Menschen neu auf die Seite kommen. Aber: Keine Sorge, es gibt neue Folgen und es geht – natürlich – weiter. Nämlich am 9. Februar. Im Januar haben uns leider diverse Viren und Bakterien ein Bein gestellt. Die gute Nachricht: Auch unsere „alten“ Folgen bleiben aktuell. Versprochen.

Also schaut doch gerne mal hier vorbei – alles Folgen, die trotz älteren Datums immer noch gut zur aktuellen Situation passen

Also, herzlich willkommen an alle Neuen und bis ganz bald hier oder im Podcatcher eurer Wahl!

Nora und Rita

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Episode 146: Glaubst du?

Was ist eigentlich Glauben? Und was unterscheidet den philosophischen Glauben zum Beispiel vom religiösen Offenbarungsglauben und der Esoterik? Denn obwohl viele Menschen aus den Kirchen austreten – auf der Suche nach Orientierung durch Glauben sind sie weiterhin. Viele suchen daher Zuflucht in anderen Glaubensgemeinschaft oder Sekten. Oder ersetzen ihre verlorene Bindung durch anderes.

Wir versuchen in dieser Folge eine Abgrenzung, gehen auf die Suche nach Motiven für den Glauben an Esoterik und stellen die These auf, dass sich dem Glauben immer auch die Suche innewohnt und er sich deshalb kritisieren und befragen lassen muss.

Ritas Literaturliste:

  • Altmeyer, Stefan: „‚Dass einer fiedelt, soll wichtiger sein, als was er geigt“ (Th. W. Adorno) – Religion und Bildung unter den Vorzeichen einer ‚Theorie der Unbildung‘. Abrufbar unter https://ub01.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/90944/Altmeyer_058.pdf?sequence=1&isAllowed=y (Datum des letzten Abrufs: 30.11.2023)
  • Barth, Claudia: Esoterische Selbsthilfe: Neue Wege zu Selbstsorge und Empowerment oder Preisgabe von Selbstbestimmung? In: Bildungsforschung Jahrgang7, Ausgabe 1/2010.
  • Frost, Ursula: Einigung des geistigen Lebens. Zur Theorie religiöser und allgemeiner Bildung bei Friedrich Schleiermacher. Paderborn 1991.
  • Jaspers, Karl: Der philosophische Glaube angesichts der christlichen Offenbarung. In: Philosophie und Christliche Existenz. Festschrift für Heinrich Barth zum 70. Geburtstag. Hrsg. von Gerhard Huber. Basel/Stuttgart 1960.
  • Jaspers, Karl: Karl Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung. München 1962.

Noras Link- und Literaturtipps:

  • Anouk, Misha: Goodbye Jehova – Wie ich die bekannteste Sekte der Welt verließ. Hamburg 2014.
  • Lamberty, Pia / Nocun, Katharin: Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik. Köln 2022.
  • Bücheler,Stefan / Halser, Marlene / Klingner, Susanne: Just Love – Bhakti Margas Guru und sein Geheimnis. Podcast. ARD Audiothek. Erstveröffentlichung: 10.01.2022 (Datum des letzten Abrufs: 08.12.2023)

Songs zum Thema:

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Episode 145: Utopisches Klingeln

Was sind eigentlich Utopien? Und warum soll es eigentlich hilfreich sein, mit einem U-Topos, also einem Nicht-Ort zu beschäftigen? Und wer wird an diesen Orten eigentlich mitgedacht – und wer eben auch nicht? Die Philosophin Rita Molzberger und die Journalistin Nora Hespers gehen in dieser Podcastfolge der Utopie auf den Grund, analysieren ihre politische Bedeutung und stellen vor allem die Frage, ob wir nicht bereits in einer Art Utopie leben.

Ritas Literaturliste:

  • Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. München 1986.
  • Augé, Marc: Nicht-Orte. 4. Auflage. München 2010.
  • Comenius, Johann Amos: Das Labyrinth der Welt und Das Paradies des Herzens. Mit einem Vorwort von Pavel Kohout. Luzern 1970. [Orig. 1623]
  • Fink, Eugen: Der Mensch als Fragment. In: Zur Krisenlage des modernen Menschen. Würzburg 1989, S. 29-47.
  • Gehl, Jan: Leben zwischen Häusern. Berlin 2010.
  • Greffrath, Mathias: Die Ideen sind da, doch wir sind noch nicht so weit. In: Deutschlandfunk „Essay und Diskurs“. 18.12. 2022. Abrufbar unter https://www.deutschlandfunk.de/die-ideen-sind-da-doch-wir-noch-nicht-so-weit-warum-utopien-100.html (Datum des letzten Abrufs: 26.10.2023)
  • Höffe, Otfried: Vier Kapitel einer Wirkungsgeschichte der Politeia. In: Ders. (Hrsg.): Platon. Politeia. Reihe „Klassiker Auslegen“. Berlin 2005, S. 333-361.
  • Morus, Thomas: Utopia. (De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia) Übersetzt von Hermann Kothe. Köln 2007. [Orig. 1516]
  • Platon: Politeia. In: Sämtliche Werke, Band 2. Reinbek bei Hamburg 2017.
  • Sara, Rachel/Mosley, Jonathan: The Architecture of Transgression. Hoboken 2013.
  • Schumpp, Mechthild: Stadtbau-Utopien und Gesellschaft. Gütersloh 1972.
  • Sutter, Franz (Hrsg.): No future? Denkanstöße von Camus et al. Zürich 2010.

Dokumentationen:

  • Gilman, Sylvie/ de Lestrade, Thierry: Die Revolution der Selbstlosen. 2016.
  • Langbein, Kurt: Zeit für Utopien – Wir machen es anders. 2018.

Ritas Playlist:

  • K.I.Z.: Hurra die Welt geht unter
  • Ton Steine Scherben: Der Traum ist aus
  • World Inferno Friendship Society: Only Anarchists Are Pretty
  • Kummer feat. Fred Rabe: Der letzte Song
  • Goldfrapp: Utopia
  • Brooke Fraser: C. S. Lewis Song
  • Alanis Morissette: Utopia
  • Clueso: Utopie
  • Billy Joel: Summer, Highland Falls
  • David O’Dowda: The World Retreats
  • Bernadette La Hengst: Her mit der Utopie

Noras Podcast-Tipps:

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Episode 144: Der Fixpunkt flottierender Wesen

Eva von Redecker hat ein Buch über Bleibefreiheit geschrieben. Rita hat es gelesen und deshalb diskutieren wir über den Freiheitsbegriff aus der Perspektive des Bleibens. Im realen Leben, aber auch in solzialen Netzwerken. Wo wollen wir bleiben. Wo können wir bleiben?

Die Fragen nach der Bleibefreiheit sind auf vielen Ebenen drängend. Denn unsere Freiheiten haben Grenzen, die wir nicht einfach verschieben können. Wir haben zum Beispiel aufgrund unserer physiologischen Beschaffenheit nicht die Freiheit, einfach auf den Mond auszuwandern. Oder als Menschen da zu leben, wo es zu heiß oder zu kalt für uns ist. Vor dem Hintergrund stellt sich auch in der aktuellen Debatte um das Weltklima die Frage: Wo können wir noch bleiben?

Aber auch im Digitalen erleben wir eine Art Klimawandel. Hier stellt sich genauso die Frage danach, wo wir bleiben wollen oder können. Und wie wir unsere Welt im Digitalen gestalten möchten, damit möglichst viele bleiben können.

Ritas Literaturliste:

  • Von Redecker, Eva: Bleibefreiheit. Frankfurt/Main 2023.
  • Arendt, Hannah: Die Freiheit, frei zu sein. München 2018.
  • Bourdieu, Pierre: Die verborgenen Mechanismen der Macht. Schriften zu Politik und Kultur 1. Hrsg. von Margareta Steinrücke. Hamburg 2015.
  • Pfister, Jonas: Texte zur Freiheit. Stuttgart 2014.
  • Sen, Amartya: Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft. München 2000.

Noras Linkliste:

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Episode 143: Zugemerkt und aufgehört

Da haben wir seit so vielen Jahren einen Philosophie-Podcast und das naheliegendste Thema haben wir links liegen lassen. In dieser Folge geht’s ums Hören. Und weil das ein weites Feld ist, lassen wir uns vom Gespräch treiben, hören uns mal mehr und mal weniger gut zu, sind stets bemüht verlieren aber nie die Lust am Scheitern.

Denn natürlich scheitern Nora und Rita regelmäßig selbst am Zuhören oder auch auf den Punkt kommen. Was also tun, wenn zuhören schwer fällt? Und wie hören wir eigentlich in uns rein, wenn da eigentlich gar kein Ton ist? Und können wir unseren Ohren in einer Welt voller KI-generierten Stimmen überhaupt trauen – konnten wir das je? All diesen Fragen gehen wir in dieser Folge nach.

Ritas Literaturliste:

  • Behrens, Joachim Ernst: Nada Brahma. Die Welt ist Klang. Berlin 2021. [Original 1983]
  • Moszkowski, Alexander: Das Geheimnis der Sprache. Essays. Hier: Das dritte Ohr. Abrufbar unter https://www.projekt-gutenberg.org/moszkows/sprache/chap016.html (Datum des letzten Abrufs: 08.09.2023) [Original 1923]
  • Nietzsche, Friedrich: Basler Vorträge „Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten“ V. In: KSA, Band 1. Hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Berlin, New York 1999.
  • Nietzsche, Friedrich: Jenseits von Gut und Böse. In: KSA, Band 2. Hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Berlin, New York 1999.
  • Rora, Constanze: Ästhetisches Hören – Theoretische und didaktische Dimensionen auditiver Wahrnehmung in der Ästhetischen Bildung. 2012. Abrufbar unter https://www.kubi-online.de/stichwort/aesthetisches-hoeren (Datum des letzten Abrufs: 08.09.2023)
  • Rosa, Hartmut: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Körperliche Weltbeziehungen. Hier vor allem: Teil I.II.4 „Stimme, Blick und Antlitz“. Berlin 2016, S. 83-143.
  • Stöckler, Eva Maria: Musik hören – Zeit für den Augenblick haben. Ästhetische Wahrnehmung, Erfahrung und Bildung in der digitalen Gegenwart. Magazin erwachsenenbildung.at, 2104. Abrufbar unter https://www.pedocs.de/volltexte/2014/9178/pdf/Erwachsenenbildung222014StoecklerMusik_hoeren.pdf (Datum des letzten Abrufs: 08.09.2023)
  • Waldenfels, Bernhard: Das leibliche Selbst. Frankfurt/Main 2000. S. 379-393.

Noras Filmtipp:

Spotify-Playlist zur Folge:

Die Songs:

  • „Nur ein Wort“ – Wir sind Helden
  • „Enjoy the silence“ – Depeche Mode
  • „Silence is golden“ – The Tremeloes
  • „Don’t speak“ – No Doubt
  • „It’s oh so quiet“ – Björk
  • „Nur die Musik“ – Joris
  • „Monoton“ – Anna Depenbusch
  • „Alles endet (aber nie die Musik)“ – Casper
  • „Still“ – Jupiter Jones
  • „4’33“ – John Cage
  • „Little Talks“ – Of Monsters and Men
  • „Worte fehlen“ – Farin Urlaub Racing Team
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Episode 142: Erschöpfung

Ehrlich gesagt: Am Rande ihrer Kräfte waren viele Menschen schon vor der Corona-Pandemie. Währenddessen ist es für viele kein bisschen besser geworden, sondern eher schlimmer. Vor allem für Menschen in den Bereichen Care, Pflege und Erziehung.

Inzwischen sind wir wieder zurück in einer vermeintlichen Normalität. Und die Erschöpfungsursachen durch die Pandemie? Sind kein Thema mehr. Wir halten uns an greifbarere Erklärungen. Eine davon ist die Arbeitsbelastung. Und interessanterweise ist Erschöpfung im Kontext von Arbeit ja eher positiv konnotiert. Was machen wir also mit dem Erschöpfungsbegriff der Gegenwart?

Ritas Literaturliste:

  • Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München. 2002.
  • Han, Byung-Chul: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin. 2010.
  • Ehrenberg, Alain: Das erschöpfte Selbst – Depression und Gesellschaft in der Gegenwart. Frankfurt. 2015.
  • Merleaut-Ponty, Maurice: Das Auge und der Geist. Hamburg. 2003
  • Menke, Christoph / Rebentisch, Juliane [Hrsg.]: Kreation und Depression – Freiheit im Gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin. 2012.

Noras Podcast- und Literaturtipps:

  • El Ouassil, Samira / Karig, Friedemann: Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen. Berlin. 2021.
  • El Ouassil, Samira / Karig, Friedemann: Piratensender Powerplay. Selfhosted Podcast. Wöchentlich.
  • El Ouassil, Samira / Stenger, Christiane: Sag niemals Nietzsche. Audible. 2019.
  • Hespers, Nora / Wolff, Matthias: Sport und Klima 4 – Amateursport. WDR Sport inside Podcast. ARD Audiothek. 2023
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Episode 141: Das Alter entfalten

Die Lebenszeit, in der wir uns ungehindert und unbehindert bewegen und entfalten können, ist eigentlich relativ kurz. Trotzdem richtet sich alles an dieser Lebenszeit aus. Was nicht da rein passt, wird institutionalisiert und aus dem Weg geregelt. Verschwindet zumindest temporär aus unserem Alltag. Die Folge ist nicht selten Vereinsamung oder soziale und geistige Verarmung – vor allem im Alter. Wie können wir dem begegnen? Darüber denken Nora und Rita in dieser Folge nach.

Denn was passiert eigentlich, wenn unsere Eltern oder Großeltern nicht mehr alleine leben können und betreut werden müssen? Den medizinischen Bedürfnissen kann in einer Pflegeeinrichtung häufig besser entsprochen werden als in der häuslichen Umgebung. Aber was ist mit den sozialen Bedürfnissen? Dem Bedürfnis nach körperlicher oder auch geistiger Bewegung? Nach sozialem Miteinander? Denn auch in der besten Pflegeeinrichtung ist die Gesellschaft ja keine Selbstgewählte. Und bei der allgemeinen personellen Überlastung ist es nicht leicht, auch den individuellen Bedürfnissen zu entsprechen. Hinzu kommen Faktoren wie Alter, Klasse und Geschlecht – und in einer postmigrantischen Gesellschaft auch zunehmend Herkunft.

Ritas Literaturliste:

Noras Linktipp:

Kroyman, Maren: Pflegekraft-Sketch auf instagram. One Ard. Juni 2023

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Episode 140: Balancieren auf Quantenteilchen

Wenn wir in religiösen Bezügen aufgewachsen sind, dann ist es schwer daraus auszusteigen. Selbst dann, wenn wir selbst nicht religiös sind, Religion nicht leben wollten oder konnten. Denn Religion gehört zu unserem Alltag – und sei es nur in Form von religiösen Gebäuden in unserer Umgebung. Was also macht Religion mit uns? Was ist fromm und was nur frömmelnd? Und wie lagert sich Spiritualität da ein?

Eins gleich vorweg: Wir sprechen hier vornehmlich über das Katholischsein, weil Rita und Nora beide katholisch sind. Und wir sprechen über Noras bevorstehenden Kirchenaustritt. Der Gedanke aber ist: Was bleibt, wenn wir den formalen Akt des Austritts begehen? Aus was treten wir da aus und aus was eben nicht? Wozu dient Religion den Menschen? Warum gibt es dieses universelle Streben nach Religion und Zugehörigkeit? Das sind die Fragen, die uns in dieser Folge beschäftigen.

Ritas Literaturliste:

  • Breul, Martin/ Langenfeld, Aaron (Hrsg.): Kleine Philosophiegeschichte. Eine Einführung für das Theologiestudium. Paderborn: Brill. 2017.
  • Casale, Rita: Heideggers Nietzsche. Geschichte einer Obsession. Bielefeld: transcript. 2010.
  • Frost, Ursula: Einigung des geistigen Lebens. Zur Theorie religiöser und allgemeiner Bildung bei Friedrich Schleiermacher. Paderborn: Schöningh. 1991. Kantzenbach, Friedrich Wilhelm: Schleiermacher. Reinbek bei Hamburg; Rowohlt. 1967.
  • Kast, Christina: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Würzburg: Königshausen und Neumann. 2019.
  • Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral. In: KSA, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Band 5. München/Berlin/New York: de Gruyter. 1999.
  • Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern. In der Ausgabe von Rudolf Otto. 8. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 2002. [Original 1799]

Noras Lesetipp:

Florin, Christiane: Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben. München: Kösel. 2020.

Playlist:

  • Eric Idle: Always look on the bright side of life
  • Die Ärzte: Waldspaziergang mit Folgen
  • Kraftklub: Kein Gott, kein Staat, nur Du
  • R.E.M.: Losing my religion
  • Robbie Williams: Sin Sin Sin
  • Leonard Cohen / K.D. Lang: Hallelujah
  • Bach, Johann Sebastian: Magnificat in D (BWV 243)

Wer mag findest diese Songs in unserer Spotify-Playlist zur Folge: „Artistenmetaphysik

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Episode 139: Der sanfte Wellengang des Lebens

Tendenz zum Anhedonismus – das klingt irgendwie ziemlich nach Spaßbremse. Da stellt sich natürlich die Frage: Bei welchem Spaß bremst man denn da? Denn Hedonismus hat in unserer Gesellschaft nicht den besten Ruf. Gut, dass die Philosophin Rita Molzberger da die Begrifflichkeiten mal grade rückt.

Anhedonismus hat nicht nur eine philosophische, sondern auch eine psychologische Dimension. In der geht es nicht darum, an bestimmten Sachen keinen Spaß zu haben, sondern ganz grundsätzlich eine tiefe, innere Freudlosigkeit zu erleben. Eine Dimension, für die weder Rita noch Nora Expertinnen sind. Die in diesem Sinne aber wichtige Hinweise auf die psychische Verfasstheit eines Menschen geben kann. Wir wollen uns in dieser Folge mit der philosophischen Dimension von Hedonismus beschäftigen. Und der Frage: Was ist in diesem Sinne eigentlich Anhedonismus? Und warum hat der Hedonismus heute – anders als in verschiedenen Denkschulen der griechischen Philosophie der Antike – einen so schlechten Ruf?

Ritas Literaturliste:

  • Bächli, Andreas/ Graeser, Andreas: „Glück“. In: Grundbegriffe der antiken Philosophie. Ein Lexikon. Stuttgart 2000, S. 97-99.
  • Benjamin, Walter: Exkurs über die Melancholie. Aus ‚Ursprung des deutschen Trauerspiels‘. In: Sillem, Peter (Hrsg.): Melancholie oder Vom Glück, unglücklich zu sein. Ein Lesebuch. Frankfurt/Main 2016, S. 181-203. Boethius, Anicius Manlius Severinus: Trost der Philosophie. Hrsg. von – Marie Luise Gothein. Berlin 1932.
  • Honneth, Axel: Wurzeln des modernen Hedonismus. In: Schöttker, Detlev (Hrsg.): Philosophie der Freude. Von Freud bis Sloterdijk. Leipzig 2003, S. 106-114.
  • Kassel, Rudolf: Untersuchungen zur griechischen und römischen Konsolationsliteratur. München 1958.
  • Schöttker, Detlev (Hrsg.): Philosophie der Freude. Von Freud bis Sloterdijk. Leipzig 2003
  • Sillem, Peter (Hrsg.): Melancholie oder Vom Glück, unglücklich zu sein. Ein Lesebuch. Frankfurt/Main 2016.
  • Sontag, Susan: Im Zeichen des Saturn. In: Sillem, Peter (Hrsg.): Melancholie oder Vom Glück, unglücklich zu sein. Ein Lesebuch. Frankfurt/Main 2016. S. 204-227.
  • Watzlawick, Paul: Anleitung zum Unglücklichsein. München 2003.

Ritas Playlist:

  • Casper: Alles war schön und nichts tat weh.
  • Danger Dan: Eine gute Nachricht.
  • Die höchste Eisenbahn: Der Himmel ist blau (wie noch nie)
  • Kummer feat. Fred Rabe: Alles wird gut.
  • Walk off the earth: Little boxes.
  • Wir sind Helden: Müssen nur wollen.

Für alle mit Spotify-Account haben wir hier unsere Playlist zur Folge.

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Episode 138: Privilegien-Quartett

„Wie privilegiert kann man sein?“ – Dieser Satz hat jemanden in einem sozialen Jobnetzwerk zu einem Post veranlasst. Ein Post, in dem durchaus Wut über diesen Satz herauszulesen war. Aber warum fühlen wir uns eigentlich angegriffen, wenn wir auf unsere Privilegien angesprochen werden? Woher kommen diese Abwehr- und Verteidigungsmechanismen? Wir wollen in dieser Folge das Privileg beleuchten und warum es so schwer ist, aus dem Privilegien-Quartett auszusteigen.

Aber wenn wir nicht aussteigen können aus unseren Privilegien. Wenn sie sogar mehr werden, je mehr wir darüber reflektieren, je mehr Bewusstsein wir über sie erlangen – was machen wir denn dann damit? Das ist eine gar nicht mal so leichte Frage. Denn sie geht auch mit Schuld (Adorno) und Verantwortung einher.

Ritas Literaturliste:

Noras Literaturtipp:

  • Endler, Rebekka: Das Patriarchat der Dinge – Warum die Welt Frauen nicht passt. Köln 2021.
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