Episode 61: Schuld und Hühner

Rita ruft an. Moment, Rita ruft an?! Das macht sie doch sonst nicht … und genau diesen einen Anruf verpasse ich. Zunächst. Im zweiten Versuch bin ich sofort dran – ausgerechnet als ich Eier kaufe. Im Biosupermarkt. Aber trotzdem weiß ich natürlich, dass auch Bioeier Selbstbeschiss sind. Ich kaufe sie trotzdem. Aber weil ich ja auch mit Rita schon über Vegetarismus, Veganismus und Tierrechte gesprochen habe, bin ich mir einfach bewusst, dass ich wider besseres Wissen handele – und da fühl ich mich erwischt. Aber immerhin, so haben wir ein Thema. Schuldgefühle. Und ausgerechnet dieses Thema, findet Rita bei der Recherche heraus, gehört nur so sekundär zur Philosophie. Stört uns aber ü-ber-haupt nicht. Wir reden trotzdem drüber. Über Schuld, Schulden, die dazu gehörenden Gefühle und Verantwortung. Und warum Schuldgefühle ein Privileg sind.

„Das Schuldgefühl wäre dann so etwas wie die Stimme des Gewissens, die fordert: Sei du selbst, sei ein Individuum und sei das auf Basis deiner Eingelassenheit.“

Rita Molzberger

Ritas Literaturliste:

  • Dostojewski, Fjodor: Verbrechen und Strafe. Fischer Taschenbuch, 1996
  • Graeber, David: Schulden: Die ersten 5000 Jahre. Klett-Cotta, 2012
  • Jaspers, Karl: Hoffnung und Sorge. Schriften zur deutschen Politik 1945–1964, München: R. Piper & Co Verlag, 1965.
  • Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral, Eine Streitschrift, Ditzingen: Philipp Reclam jun., 1988
  • Ricœr, Paul: Die Symbolik des Bösen. Phänomenologie der Schuld II, Verlag Karl Alber, 2002

P.S. Aus Zeitgründen an dieser Stelle eine beispielhafte Auswahl der Bücher, die Rita als Quellen angegeben hat und nicht die Originalquellen von Rita.

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